Von Nord- und Ostsyrien über Şengal bis nach Berlin und Frankreich, haben Kurd:innen und ihre Unterstützer:innen am Freitag den 76. Geburtstag von Abdullah Öcalan gefeiert. Die Veranstaltungen standen im Zeichen von Widerstand, internationaler Solidarität und dem Ruf nach Freiheit.
Qamişlo: Familien der Gefallenen feiern mit Musik und Tanz
Im „Freiheitspark“ in Qamişlo versammelten sich zahlreiche Familien zu einer Veranstaltung, die vom Rat der Angehörigen von Gefallenen organisiert wurde. Cewahir Osman vom Frauenrat betonte in ihrer Rede die anhaltende Bedeutung von Öcalans Gedanken für unterdrückte Völker weltweit. Im Anschluss sorgte der Musiker Danîş Botan mit seinen Liedern für ausgelassene Stimmung – getanzt wurde Govend.
Kobanê: Besuch in Öcalan-Haus
Tausende Menschen kamen auf dem Platz der freien Frauen in Kobanê zusammen. Nach einem Besuch von Öcalans einstigem Haus im Dorf Elpelûr wurde auf dem Şehîd-Egîd-Platz eine große Feier abgehalten. In Reden wurde betont, dass die Ideen Öcalans maßgeblich zur Stärkung der Frauenbewegung und zum Aufbau einer freien Gesellschaft beigetragen haben.
Die YPJ erklärte in einer Grußbotschaft: „Der 4. April ist nicht nur der Geburtstag unseres Vorsitzenden, sondern auch ein Symbol für die Geburt einer freien Gesellschaft – und insbesondere für die Befreiung der Frau.“ Mit den Parolen „Bijî Serok Apo“, „Jin, Jiyan, Azadî“ und „Bê Serok jiyan nabe“ endete die Veranstaltung in kämpferischer Atmosphäre.
Şengal: „Ein Tag der Wiedergeburt“ für die ezidische Gemeinschaft
Unter dem Motto „Der Geburtstag von Öcalan ist unser Tag der Wiedergeburt“ veranstaltete die ezidische Frauenbewegung TAJÊ eine große Feier in Şengal. Hunderte Menschen nahmen teil. Suham Şengalî betonte in ihrer Rede: „Für uns Ezid:innen ist der 4. April mehr als ein Geburtstag – es ist ein Tag des Neubeginns. Abdullah Öcalan hat uns Orientierung und Kraft gegeben.“
Sie erinnerte an Öcalans Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft und rief dazu auf, seine Freiheit als zentrales Ziel der Bewegung weiter zu verfolgen. Trotz Repressionen, darunter Angriffen des irakischen Militärs auf ezidische Einheiten, bleibe man dem Widerstand treu.
Im Anschluss traten zahlreiche Musik- und Kulturgruppen aus Şengal, Mexmûr und anderen Regionen auf. Die Feier endete mit Musik, Tanz und dem kollektiven Ruf nach Gerechtigkeit.
Berlin: Baumpflanzaktion als Symbol für Hoffnung
In Berlin pflanzten Aktivist:innen des Frauenrats Dest Dan in der Hevrîn-Xelef-Gedenkstätte symbolisch Bäume. Die Aktion wurde als Zeichen der Hoffnung und Erneuerung verstanden. In einer Erklärung hieß es: „Diese Bäume sind nicht nur Pflanzen – sie sind lebendige Symbole für Freiheit, Widerstand und den Glauben an eine andere Welt.“
Mantes-la-Jolie: Feuerwerk und Govend bis in die Nacht
Auch in Frankreich wurde der 4. April gefeiert. In Mantes-la-Jolie kamen Hunderte Menschen zusammen, um Öcalans Geburtstag mit Musik, Tanz und Feuerwerk zu begehen. Die ausgelassene Stimmung hielt bis in die späten Abendstunden an.
Ein globales Zeichen für Würde und Freiheit
Die Feierlichkeiten fanden weltweit in zahlreichen Ländern und Städten statt zeigten nicht nur die tiefe symbolische Bedeutung des 4. April für die kurdische Bewegung, sondern auch den anhaltenden Einfluss von Abdullah Öcalans Ideen. Ob im Mittleren Osten oder in europäischen Städten – der Ruf nach seiner Freilassung, nach einer demokratischen Lösung der kurdischen Frage und nach einer friedlichen, geschlechtergerechten Welt hallte überall wider.