Weitere Veranstaltungen der Reihe „Erdogans neue Türkei“

Für die Reihe „Erdogans neue Türkei“ sind weitere Veranstaltungen geplant. Den Auftakt diese Woche wird es in Jena geben, es folgen Celle und Wien. In allen Städten wird die #Delegation4Peace mit lokalen Vereinen über die Situation in Başûr berichten.

Die von der #Delegation4Peace und der „Internationalen Initiative: DEFEND KURDISTAN – gegen die türkische Besatzung!“ organisierte Veranstaltungsreihe „Erdoğans ‚Neue Türkei’ und der Krieg gegen die Kurd:innen - Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan” geht in die nächste Runde. Nach den Veranstaltungen in Freiburg, Heilbronn und Göttingen, bei denen sich zusammengenommen über 100 Interessierte mit Teilnehmer:innen der Delegation über die Situation in Südkurdistan austauschten, folgen nun weitere Veranstaltungen.

„Die Veranstaltungen sind gut besucht und die Diskussionen danach sind lebhaft. Wir merken, dass der Krieg in Südkurdistan viele Menschen beschäftigt und es ein großes Interesse gibt, sich zu informieren, auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden“, so Marlene Förster, eine Teilnehmerin der Delegation. „Wir freuen uns, dass die Delegation so viel bewirken konnte. Für uns, also für die, die die Möglichkeit hatten Teil dieser Delegation zu sein, ist nun die Aufgabe, unser Wissen und unsere Erfahrungen mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen zu teilen und alle zu motivieren, gegen diesen Krieg aufzustehen“, so Franziska Schulz, „deshalb wollen wir in den nächsten Wochen auch noch viele weitere Veranstaltungen planen und durchführen.“

Für diese Woche macht die Veranstaltung heute Nachmittag um 17.00 Uhr in Jena am Johannistor bei der Mahnwache den Auftakt.

Weitere Termine sind:

21. Juli, Celle, Bühne am Schlösschen im Französischen Garten, 19.00 Uhr

23. Juli, Wien, Vitid Saal im EKH, 18.30 Uhr

27. Juli, Saarbrücken, Rondell im Bürgerpark, 19.00 Uhr

5. August, Aschaffenburg, Nilkheimer Park, 18.00 Uhr

Zum Hintergrund der Veranstaltungsreihe:

Angesichts einer angeschlagenen Wirtschaft und einbrechender Zustimmungswerte setzt der türkische Präsident Erdogan einmal mehr auf Krieg. Seit knapp sechs Jahren wütet in Nordkurdistan ein regelrechter türkischer Staatsterrorismus gegen die kurdische Gesellschaft und ihre politischen Institutionen, vor allem gegen die Demokratische Partei der Völker (HDP). Erdogan hat sich die Unterwerfung nicht nur der kurdischen, sondern aller demokratischen oppositionellen Kräfte innerhalb der Türkei auf die Fahnen geschrieben. Die türkische Expansions- und Besatzungspolitik hat jedoch längst die türkischen Grenzen überschritten und wütet auch in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien).

Nach mehreren völkerrechtswidrigen Besatzungsoperationen in Rojava, sei es die Annektierung des nordsyrischen Kantons Efrîn 2018 oder die Besetzung von Girê Spî (Tall Abyad) und Serêkanîyê (Ras al-Ain) im Oktober 2019, hat die Türkei seit Anfang des Jahres nun auch ihre aggressive Kriegsstrategie auf Südkurdistan intensiviert. Auch dieser aktuelle Völkerrechtsbruch der Türkei in Südkurdistan erregt praktisch keine Aufmerksamkeit.

Daher reiste im Juni die internationale „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ nach Südkurdistan. Ihr Ziel war es die Auswirkungen dieses Krieges zu dokumentieren und international zu thematisieren, den betroffenen Menschen, deren Dörfer zerstört worden sind, durch Beistand Solidarität zu leisten sowie in Gesprächen mit politischen Kräften zivilgesellschaftliche Friedensinitiative zu stärken, um Wege zum Frieden zu ermöglichen.

Auf den Diskussionsveranstaltungen sprechen Delegierte über die türkische Besatzung in Kurdistan und die geopolitischen Hintergründe. Wie ist die aktuelle Situation vor Ort? Warum sind Errungenschaften der Kurd:innen immer wieder Angriffen ausgesetzt? Was für eine Strategie verfolgt der türkische Staat in Kurdistan? Neben dieser politischen Einordnung wird die Rolle Deutschlands in diesem Konflikt ebenfalls beleuchtet.

Titelfoto: Selbstverwaltetes Hausprojekt und politisches Zentrum OM10 Göttingen