Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist US-Außenminister Antony Blinken zu einem Besuch in der Türkei eingetroffen. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik machte Blinken sich am Sonntag zunächst ein Bild von der Koordinierung der US-Hilfslieferungen für die Erdbebenregion. US-Hubschrauber bringen Hilfslieferungen in die am schwersten betroffenen Gebiete.
Anschließend verschaffte sich Blinken in Begleitung seines türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu aus dem Helikopter einen Eindruck von der Lage in der durch das Erdbeben nahezu vollständig zerstörten Provinz Hatay im Süden des Landes. Für den Abend ist dort noch eine Begegnung mit betroffenen Familien sowie mit Such- und Rettungsteams geplant.
Es ist Blinkens erster Besuch in der Türkei seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren. Am Montag ist ein Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Ankara geplant. Dabei dürfte es auch um Erdogans Pläne zum Kauf von US-Kampfjets vom Typ F-16 gehen, die bislang vom US-Kongress blockiert werden. Blinken dürfte zudem voraussichtlich die Blockade der Nato-Beitrittspläne von Schweden und Finnland durch die Türkei zur Sprache bringen.
Über 40.000 bestätigte Todesopfer allein in der Türkei
Vor dreizehn Tagen hatte ein Beben der Stärke 7,7 die türkisch-syrische Grenzregion erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten in der Türkei und Syrien steigt immer noch – bislang wurden mehr als 46.500 Tote gezählt. Zehntausende wurden zudem verletzt, Millionen sind von den Auswirkungen der heftigen Erdstöße betroffen.