Todesfall Amad Ahmad: Ortsbegehung in der JVA Kleve

Die Familie von Amad Ahmad hat die ausgebrannte Zelle in der JVA Kleve besichtigt, in der der 26-Jährige aus Efrîn am 17. September tödliche Verletzungen davontrug.

Weiterhin sind die Umstände des Todes von Amad Ahmad ungeklärt. Der aus Efrîn stammende junge Kurde saß aufgrund von Fehlern der Polizei und Justiz zwei Monate unschuldig in der JVA Kleve. Am 17. September brach in seiner Zelle ein Feuer aus, am 29. September erlag Amad Ahmad seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Da seine Heimat Efrîn unter türkisch-dschihadistischer Besatzung steht, musste die Beerdigung in Bonn stattfinden. An der Beerdigung konnten von den Angehörigen nur der Vater und ein Bruder teilnehmen, weil die Mutter und drei weitere Geschwister von der Türkei an der rechtzeitigen Ausreise gehindert wurden. Inzwischen sind auch sie in Deutschland eingetroffen. Gestern besichtigte die Familie in Begleitung des NRW-Justizministers Peter Biesenbach die Todeszelle in der JVA Kleve.

Wie die Tageszeitung Yeni Özgür Politika in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, erlitt die Mutter von Amad Ahmad bei der Ortsbegehung einen Schwächeanfall. Da Fadile Ahmad und drei ihrer Kinder erst nach dem Justizskandal, der zum Tod Amad Ahmads führte, die notwendigen Visa zur Einreise in die Bundesrepublik erhielten, hatte die Mutter ihren Sohn drei Jahre lang nicht sehen können.