Stahlkugeln auf Haus von Ecevit Emre in Wiesloch
Das Haus des alevitischen Linkspolitikers Ecevit Emre im baden-württembergischen Wiesloch ist am Sonntag mit Stahlkugeln beschossen worden.
Das Haus des alevitischen Linkspolitikers Ecevit Emre im baden-württembergischen Wiesloch ist am Sonntag mit Stahlkugeln beschossen worden.
Das Haus des alevitischen Linkspolitikers Ecevit Emre im baden-württembergischen Wiesloch ist am Sonntag mit Stahlkugeln beschossen worden. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts auf einen politischen Hintergrund.
Ecevit Emre, der bei der Bundestagswahl 2017 auf der Landesliste der Linkspartei angetreten war und Mitglied des Glaubensrates der Föderation alevitischer Verbände in Deutschland ist, erklärte gegenüber ANF, dass der Vorfall keine große Überraschung sei: „Aufgrund meines Glaubens und meiner politischen Einstellung bin ich bei Andersdenkenden nicht gerade beliebt. Rassismus ist leider überall Rassismus.“
Emre wurde bereits 2017 bedroht. Er erhielt Drohbotschaften, in denen er als Vaterlandsverräter bezeichnet wurde. „Ich habe das eigentlich nicht weiter ernst genommen, aber in den letzten drei Monaten haben die Drohungen eine neue Dimension erreicht. Vor meinem Haus wurde ein toter Vogel abgelegt, die vorderen Reifenventile meines Autos wurden gelockert und jetzt sind am Sonntagabend Stahlkugeln auf mein Haus abgefeuert worden. Wir haben das LKA davon informiert und den Vorfall öffentlich gemacht.“
Wer für den Angriff verantwortlich ist, weiß Emre nicht. Er geht jedoch davon aus, dass sich jemand von seiner Einstellung gestört fühlt: „Wir versuchen, unsere Geschichte und unseren Glauben an die Jugend weiterzugeben. Dieser Glaube basiert auf Liebe und Teilen. Rassismus, Faschismus, Diskriminierung und Erniedrigung stehen diesem Glauben frontal gegenüber. Wir wünschen uns eine Welt, in der alle Religionen, Sprachen und Ethnien gleichberechtigt sind. Dafür werde ich weiter kämpfen.“