Solidarität mit Efrîn: Starke Beteiligung in Basel

Nach Zählung der Veranstalter von Dem-Kurd beteiligten sich am Samstag in Basel gut 4500 Menschen an der Demonstration gegen den Angriff des türkischen Militärs mit Hilfe verbündeter islamistischer Milizen gegen Efrîn.

Nach Zählung der Veranstalter von Dem-Kurd beteiligten sich am Samstag in Basel gut 4500 Menschen an einer Demonstration gegen den Angriff des türkischen Militärs mit Hilfe verbündeter islamistischer Milizen gegen Efrîn – diese stoßen auf erbitterten Widerstand, den es zu stärken und zu unterstützen gilt.

Bereits vor Beginn, der für Schweizer Verhältnisse großen und bunten Demonstration, kam es zu Übergriffen der Polizei. Die Vereinsräume des Revolutionären Aufbaus in Basel wurden von der Polizei gestürmt. Zwei Personen wurden bei dem rechtswidrigen Eindringen ohne richterlichen Beschluss in Sicherheitsverwahrung genommen. Die massiv auftretenden Sondereinsatzkräfte nahmen im weiteren Verlauf mindestens fünf weitere Menschen in Gewahrsam. Während der Demonstration kam es zu versuchten Festnahmen, die durch das besonnene Einschreiten der kurdischen OrdnerI*nnen und vieler weiterer Freundinnen und Freunde verhindert werden konnten.

In der Schweiz ist die PKK nicht als terroristische Vereinigung verfolgt. Ordnungspolitiker in der Schweiz versuchen seit längerem zu „harmonisieren“. Für die kurdische Bewegung ist es wichtig, Bilder von Abdullah Öcalan oder von YPG/JPG zu zeigen und nicht zuletzt nach Deutschland und Frankreich zu senden, denn dort werden bereits diese Bekenntnisse strafrechtlich verfolgt.

Am Anfang von Solidarität stehen zuerst einmal eine Notlage, die sich in eigener Betroffenheit äußert, gefolgt vom Wunsch, sich darin mit anderen zu verbinden. In Basel führt das immerhin dazu, dass sich Jugendliche von Ciwanen Azad – ja ganze kurdische Familien – Schulter an Schulter mit der türkischen- und der Schweizer Linken auf einer gemeinsamen Demonstration marschierte. Nichts weltbewegendes, aber ein Anfang.

Im Alltag gibt es in dieser Stadt sonst kaum Berührungspunkte zwischen den verschieden Milieus und Aktivisten vom Revolutionären Aufbau, den libertären Genossinnen und Genossen, den Mitgliedern der türkischen Organisationen und den Freundinnen und Freunden der kurdischen Bewegung.

Der heutige Tag stellt für uns einen ganz konkreten Versuch dar, in der Aktionseinheit zur Verständigung und gemeinsamen Aktion zu kommen, oder, einfacher ausgedrückt: Wir möchten das Verlangen nach internationaler Solidarität mit Leben füllen, denn Widerstand ist Leben!

Aus Basel Wolfram Siede