Die Darmstädter Lokalgruppe der Kampagne #RiseUp4Rojava – LassEsNichtZu (#NeHêle) kündigt für den heutigen Freitag Blockadeaktionen gegen Rüstungsunternehmen an. Damit protestiert sie gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien/Rojava und weist auf die Rolle deutscher Unternehmen hin, die sich mitschuldig machen an diesem Krieg. Unter dem Motto des bundesweiten Aktionstages „Fridays for Peace“ sind vor allem auch Klima-Aktivist*innen dazu aufgerufen, vor oder in Büros, Verkaufsstätten oder Fabriken von Unternehmen zu protestieren, die von Klimakrise und Krieg profitieren. Die Darmstädter Aktivist*innen kündigen außerdem an, sich am Samstag an Protesten und Blockaden in Frankfurt (ab 15:30 Uhr) zu beteiligen.
In den letzten Jahren wurde in Rojava ein einmaliges demokratisches Projekt mit selbstverwalteten Strukturen aufgebaut. Durch Wiederaufforstung, Entwicklung von erneuerbaren Energien, Permakultur und diversen ökologischen Projekten wurden Antworten auf die Fragen der Klimakrise gefunden. Mit dem Angriffskrieg der Türkei werden diese Errungenschaften zerstört.
„Ein Angriff auf Rojava ist auch ein Angriff auf eine neue, ökologische Form der Demokratie. Damit ist er auch ein Angriff auf uns und die gesamte Klimabewegung“, schrieb die Ravensburger Ortsgruppe von Fridays for Future auf Twitter. „Krieg bedeutet nicht nur eine humanitäre, politische und soziale, sondern auch eine ökologische Katastrophe. Und es sind dieselben Unternehmen, die an der Klimazerstörung und am Krieg verdienen, es sind dieselben Unternehmen, die SUVs und Panzer produzieren“, erklärte Mira Schöninger von #RiseUp4Rojava Darmstadt. „In dieser Situation reichen Appelle nicht aus. Wir werden dahin gehen, wo die Profiteure von Klimakrise und Krieg sitzen, und den reibungslosen Ablauf stören“, so die Aktivistin.
Gleichzeitig markieren die Blockadeaktionen den Beginn der Offensive „Nehêle“, die sich gegen die Besatzung Rojavas richtet. Die kurdische Jugendbewegung und die Bewegung junger Frauen kündigen an: „Bis die Besatzer von ihrer Entscheidung zurücktreten, werden wir mit dem Zorn der revolutionären Jugend Widerstand leisten, bis die Welt erzittert. Wir müssen alle Orte zu Orten des radikalen Widerstandes deklarieren. Wir lassen es nicht zu, dass die Frauenrevolution in Rojava angegriffen wird.“ Mit weiteren Städten der Region, unter anderem Frankfurt, soll es zu verstärkter Zusammenarbeit kommen. So sind gemeinsame Aktionen gegen Turkish Airlines geplant.