Reaktionen auf den Militärschlag: Merkel befürwortet Angriffe

Als Vergeltung auf den mutmaßlichen Giftgasangriff in Duma haben die USA gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien mehrere Ziele in Damaskus und Umgebung angegriffen.

In der Nacht zu Samstag haben die USA, Frankreich und Großbritannien als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz in der Stadt Duma mehrere Ziele in Syrien angegriffen.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete: „Einmal mehr bestätigen die USA und die Achse zur Unterstützung des Terrors, dass sie gegen internationales Recht verstoßen, über das sie bei den Vereinten Nationen prahlerisch reden“. Nach Angaben einer Quelle im syrischen Außenministerium ziele der Militärschlag darauf ab, die für Samstag geplante Untersuchungsmission der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) zu verhindern. Der Western würde damit „seine Lügen“ hinsichtlich des angeblichen Chemiewaffenangriffs auf Duma zu verschleiern.

Der der libanesischen Hisbollah-Miliz nahestehende iranische Fernsehsender Al-Manar berichtete, das iranische Außenministerium verurteile die Angriffe als „Akt der Agression gegen Syrien“. In einer Presseerklärung des Außenministerium hieß es, die Militärschläge seien „ein klarer Verstoß gegen internationale Vorschriften und die territoriale Integrität Syriens“.

Türkei begrüßt Angriffe auf Syrien

In einer Erklärung des türkischen Außenministeriums hieß es am Morgen: „Wir begrüßen den Einsatz, der das Gewissen angesichts des Angriffs in Duma erleichtert“. Syrien habe Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, hieß es weiter aus Ankara. Die gemeinsamen Angriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs seien „angemessen“.

Russland fordert Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates

Moskau hat nach den Angriffen in Syrien mit „Konsequenzen“ gedroht. Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert. Das Außenministerium erklärte, die westlichen Angriffe kämen zu einem Zeitpunkt, an dem Syrien gerade eine „Chance auf eine friedliche Zukunft“ gehabt habe. In der Erklärung des Kremls hieß es, die Angriffe werden auf das Schärfste verurteilt.

Merkel stellt sich hinter Militärschläge

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel befürwortet die Militärschläge gegen Syrien.

„Der Militäreinsatz war erforderlich und angemessen, um die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes zu wahren und das syrische Regime vor weiteren Verstößen zu warnen“, sagte Merkel. „Wir unterstützen es, dass unsere amerikanischen, britischen und französischen Verbündeten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in dieser Weise Verantwortung übernommen haben“, erklärte die Bundeskanzlerin.

Großbritannien: „Sehr erfolgreiche Mission“

Theresa May, Premierministerin Großbritanniens, verteidigte den Angriff auf Syrien. Die britische Regierung sei sich sicher, dass Syrien für den Giftgasanschlag auf die Stadt Duma verantwortlich war. Es sei richtig und legal gewesen, militärisch gegen Syrien vorzugehen, so May.

Frankreich: Absprachen mit Russland vor Luftschlägen

Frankreich verteidigte den Angriff auf das syrische Regime: „Das Vorgehen ist proportioniert und gezielt“, sagte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian. Die Luftschläge hätten sich nicht gegen Ziele von Verbündeten Syriens gerichtet. „Das Regime in Damaskus muss aufhören, diese Waffen zu nutzen“, forderte Le Drian. Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly erklärte, Russland sei vor der Intervention gewarnt worden.