Als Reaktion auf die Polizeigewalt gegen den „langen Marsch“ der kurdischen Jugendbewegung im niedersächsischen Bardowick findet vor der deutschen Botschaft in Wien eine spontane Protestaktion statt. Rund 25 kurdische und internationalistische Aktivist*innen wollen damit ein Zeichen gegen Polizeigewalt und Repression gegenüber Kurdinnen und Kurden setzen.
Seit sechs Tagen demonstriert die kurdische Jugendbewegung mit einem Marsch von Hannover nach Hamburg für die Freiheit von Abdullah Öcalan. An der Aktion nehmen Kurd*innen und Internationalist*innen aus mehreren europäischen Ländern teil. Am Donnerstag wurden die Teilnehmenden im Zug auf dem Weg von ihrer Unterkunft in Lüneburg, in der sie die vergangene Nacht verbracht haben, zum Startpunkt der heutigen Etappe in Winsen-Luhe am Bahnhof Bardowick gestoppt. Offenbar behauptet die Polizei, dass die Jugendlichen keine Zugtickets gelöst und Kontrolleure angegriffen haben. Dem widersprachen die Demonstrierenden und unterstrichen, dass es keinen Angriff auf Kontrolleure gegeben habe. Dennoch wurden mehrere Jugendliche gewaltsam festgenommen.
Zuvor hatte die Polizei bereits versucht, die genehmigte Route zu ändern. Obwohl die Demonstration für die Freiheit des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalans stattfindet, der seit mehr als zwei Jahrzehnten politische Geisel des türkischen Staates auf der Gefängnisinsel Imrali ist, sind Bilder des kurdischen Vordenkers verboten.
Vor dem Botschaftsgebäude in der Gauermanngasse im 1. Wiener Gemeindebezirk wehen derweil gelbe Fahnen mit dem Konterfei des PKK-Gründers.