Polizeiübergriffe auf Efrîn-Demonstration in Hamburg

Unter dem Motto „Efrîn ist überall - überall ist Widerstand“ hat in Hamburg eine Bündnisdemonstration mit Tausenden Teilnehmern stattgefunden. Die Polizei beschlagnahmte Fahnen, es kam zu Festnahmen.

Ein breites Bündnis aus Friedengruppen, Aleviten, Suryoye, antifaschistischen und feministischen Gruppen, kurdischen und türkischen Organisationen, Gewerkschafts- und Studierendenverbänden war heute mit etwa 3000 Menschen in Hamburg auf der Straße, um gegen den Krieg in Efrîn zu demonstrieren.

Jan van Aken, Vorsitzender der Kurdistan-Hilfe Hamburg und ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Linksfraktion, verurteilte in einem Redebeitrag die Untätigkeit der Bundesregierung und erklärte: „Wir als Linke sind auf der Seite der YPG und YPJ.“

Trotz mündlicher Zusage der Polizei, Fahnen der YPG und YPJ zuzulassen, wurden diese bereits bei der Auftaktkundgebung beschlagnahmt.

An der Spitze des Demonstrationszuges lief ein großer Frauenblock. Viele trugen Schilder mit dem Bild von Avesta Xabur, die sich am 27. Januar in Efrîn in die Luft sprengte, um einen türkischen Panzer aufzuhalten. „Krieg folgt immer einer patriarchalen Logik, dagegen müssen wir unseren feministischen Protest auf die Straße tragen“, erklärte eine Vertreterin der Kampagne „Gemeinsam kämpfen“ in einem Redebeitrag.

Am Ende der Demonstration in der Hamburger Innenstadt griff die Polizei kurdische Jugendliche an, die Flaggen der YPG und YPJ trugen. Es kam zu mehreren Festnahmen. Die Menge reagierte wütend und bestürzt auf die Polizeigewalt.