Polizeiübergriff auf kurdische Minderjährige in Hannover

Nach einem Polizeiübergriff auf eine Protestaktion in Hannover mussten zwei Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden.

„Es wird getan, was notwendig ist, auch wenn es sich um Frauen oder Kinder handelt“. Dieser Ausspruch Erdoğans erlangte in der Türkei und Kurdistan traurige Berühmtheit. Inzwischen folgen auch deutsche Polizisten dieser Anweisung. Auf einer Protestaktion gegen die türkischen Angriffe auf Efrîn in Hannover wurden gestern ein 15-Jähriger und ein 17-Jähriger so heftig geschlagen, dass sie anschließend im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Zeitgleich zu der kurdischen Protestaktion fand auf Aufruf der UETD eine Versammlung türkischer Nationalisten vor dem türkischen Konsulat statt. Die kurdische Aktion wurde mit der Begründung angegriffen, dass die Symbole der YPG/YPJ gezeigt wurden. Die Polizei nahm unter Anwendung von Gewalt fünf Personen in Gewahrsam, darunter den 15-jährigen Emin Ataoğlan und den 17-jährigen Muhammed Zaker Amen.

Wie hinterher zu erfahren war, wurde die Gewalt auch im Polizeifahrzeug fortgesetzt. Die Minderjährigen wurden getreten und verletzten sich am Rücken. Nach ihrer Freilassung mussten beide in ärztliche Behandlung. Bei Muhammed Zaker Amen wurden Hämatome und eine Ellenbogenverletzung diagnostiziert. Er wurde an die Chirurgie überwiesen.

In Hannover war es bereits am Vortag nach einem Angriff nationalistischer Türken auf eine Protestkundgebung am Flughafen Langenhagen zu Auseinandersetzungen gekommen. Anschließend hatte Erdoğan die deutsche Polizei beschuldigt, den Vorfall nur beobachtet zu haben, und in dem ihm eigenen Jargon erklärt: „Was bist du denn für ein Staat?“