Polizeiangriff auf protestierende Studierende

Drei Aktivist:innen der sozialistischen Jugendbewegung SGDF sind festgenommen worden, als sie ein Banner vor AKP-Zentrale in Izmir ausrollten, mit dem sie gegen die für Studierende unbezahlbaren Mieten in der Stadt protestierten.

Drei Aktivist:innen der Föderation der sozialistischen Jugendvereine (SGDF) wurden am Donnerstag vor dem Gebäude des AKP-Verbands von Izmir festgenommen, als sie ein Transparent mit der Aufschrift „Wohnen ist ein Recht“ entrollten. Die Polizisten stürzten sich auf die Aktivist:innen und schleiften sie über den Boden.

Wir verlangen Rechenschaft von denen, die in Palästen leben“

Vor ihrer Festnahme hatte die Aktivistin Gamze Toprak erklärt: „Wir sind hier, um von denjenigen Rechenschaft zu verlangen, die in Palästen leben, während sie die Studierenden im Elend auf der Straße sitzen lassen. Wohnen ist unser grundlegendstes Recht und wir sind hier, um gegen diejenigen zu protestieren, die in ihren Palästen sitzen und uns dieses Recht streitig machen. Wir sind gegen dieses System der Folter und Unterdrückung auf den Straßen und den Plätzen.“

Die Festgenommenen Gamze Toprak, Ismail Temel und Tuncay Yıldırim wurden zur Polizeidirektion von Izmir gebracht.

Studierende protestieren gegen Wohnungsnot im Moda-Park in Kadıköy  | MA

Proteste auch in Ankara und Istanbul

Auch in Ankara und Istanbul gab es Proteste gegen die hohen Mieten und die Obdachlosigkeit von Studierenden. In Ankara kam die Bewegung der „Heimlosen“ zu einer Kundgebung im Kurtuluş-Park zusammen. Die Bewegung der „Heimlosen“ wurde bei ihren Aktionen in vielen Provinzen zum Ziel von Polizeiangriffen. Um sich zu solidarisieren und den Protest zu schützen, nahmen an der seit vier Tagen andauernden Mahnwache im Park in Ankara auch die HDP-Abgeordneten Murat Çepni, Kemal Bülbül und Zeynel Özen teil. Yasin Yıldırım von der medizinischen Fakultät der Beyazıt-Universität in Ankara erklärte: „Heute ist der vierte Tag unserer Mahnwache gegen hohe Mietpreise und Heime, in denen wir keinen Platz finden. Wir protestieren dagegen, dass wir keine Wohnung finden können. Aber die Polizei lässt uns nicht einmal im Park wohnen. Wir erwarten Solidarität von allen.“ Die Studierenden beschlossen, ihre Mahnwache trotz Polizeiblockade auch bis tief in die Nacht fortzusetzen. In Istanbul kam die Bewegung der „Heimlosen“ im Moda-Park in Kadıköy zusammen. Auch dort dauert die Mahnwache bereits vier Tage an.