Polizei interveniert bei Rojava-Veranstaltung in Gießen

Die Vorstellungen Abdullah Öcalans von einer basisdemokratischen, geschlechterbefreiten und ökologischen Gesellschaft gelten als Grundstein für die Revolution von Rojava. Auf einer Veranstaltung in Gießen wurden seine Bilder verboten.

In Gießen hat eine Solidaritätsveranstaltung für Rojava stattgefunden. An der vom kurdischen Gesellschaftszentrum Gießen organisierten Kulturveranstaltung in der Hessenhalle nahmen Hunderte Menschen teil.

Die Feier begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen des Befreiungskampfes und einer Begrüßung durch die Veranstalter. Im Musikprogramm betrat als erstes die chilenische Gruppe Contraviento die Bühne. Die Gruppe machte neben eigenen Liedern auch auf die weltweit adaptierte Performance „Der Vergewaltiger bist du!“ aufmerksam, die erstmalig zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen im November von Las Tesis in Santiago de Chile aufgeführt wurde. Danach traten Hozan Dîndar, Koma Delal Amed, Koma Dimlî Amed, Koma Hezex, Elî Gawan, Hozan Zekî und eine Folkloregruppe auf.

Angst vor der Philosophie Öcalans

Yüksel Koç, der Ko-Vorsitzende des kurdischen Dachverbands KCDK-E, ging in einer Ansprache auf die Totalisolation des kurdischen Vordenkers und PKK-Gründers Abdullah Öcalan ein: „Dagegen müssen wir kämpfen. Der türkische Besatzerstaat hat Angst vor Öcalans Philosophie. Diese Philosophie bedeutet nicht nur für den Mittleren Osten eine große Hoffnung, sondern für die ganze Welt. Die Türkei greift Rojava an und verübt Massaker, um diese Hoffnung und die kurdischen Errungenschaften zu zerstören.“

Angst vor der Philosophie Abdullah Öcalans hat offenbar auch die deutsche Polizei. Vor Beginn der Veranstaltung kamen Polizisten in den Saal und erklärten die Bilder des kurdischen Vordenkers für verboten.