Am gestrigen Freitag protestierten Bauarbeiter auf der Baustelle des dritten Flughafens von Istanbul gegen ihre schlechten Arbeitsbedingungen. Der Protest richtete sich gegen Erniedrigung, schlechte Versorgung, ungesunde Betten, ungesundes Essen und oft tödliche Arbeitsunfälle aufgrund katastrophaler Sicherheitsbedingungen. In der Nacht brach die Jandarma die Baracken auf und nahm 543 Arbeiter fest, nachdem ihre Schlafstätten mit Wasserwerfern, Bereitschaftspolizei und Soldaten umstellt worden waren. Zuvor hatten die Bauunternehmer den Protestierenden noch versichert, ihre Bedingungen zu akzeptieren.
Die Revolutionäre Arbeitergewerkschaft Dev Yapı-İş Sendikası rief heute zu einer Protestkundgebung auf, an der sich unter anderem auch der Arbeitsrat des HDK (Demokratischer Kongress der Völker) beteiligte. Zahlreiche Menschen kamen auf dem zentralen Kalkedon-Platz im Istanbuler Stadtteil Kadıköy zusammen, um ihre Solidarität mit den Arbeitern zum Ausdruck zu bringen. Auch hier gingen türkische Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Protestierenden vor. Wie vor Ort berichtet wird, ist es zu 31 Festnahmen gekommen. Unter den Festgenommenen befinden sich auch der AFP-Korrespondent Bülent Kilic, Rechtsanwältin Oya Öznur und Kamber Saygılı aus dem Vorstand der Konföderation der Revolutionären Arbeitergewerkschaften der Türkei, DISK.