Die Türkei blockiert Medienberichten zufolge den Beginn der NATO-Beitrittsgespräche, die eine Aufnahme Finnlands und Schwedens ermöglichen sollen. Der türkische Staats- und Regierungschef Tayyip Erdogan hat beiden Ländern in einer Rede in Ankara erneut vorgeworfen, die PKK und YPG zu unterstützen. Schweden verweigere zudem die Auslieferung von „Terroristen“.
Das Zentrum der Kurdischen Demokratischen Gemeinde in Schweden (NCDK-Schweden) hat eine Stellungnahme zu der Debatte abgegeben und fordert, dass die schwedische Regierung zum kurdischen Freiheitskampf Stellung beziehen sollte.
In der Erklärung heißt es: „In den letzten Tagen der Diskussionen über einen möglichen schwedischen NATO-Beitritt sagte Diktator Erdogan, er wolle die Mitgliedschaft blockieren, weil er glaubt, dass Schweden die hier lebenden Kurdinnen und Kurden und den kurdischen Freiheitskampf unterstützt. In diesem politischen Spiel fordert die türkische Regierung die Auslieferung von Kurd:innen und dass die schwedische Regierung sich gegen die kurdischen Freiheitskämpfer:innen stellt, die die Terrorgruppe Daesh (IS) besiegt haben. Es ist also eine Tatsache, dass wir Kurden wieder einmal als Spielball im internationalen politischen Spiel benutzt werden, bei dem Schweden und die Türkei im Rampenlicht stehen."
Weiter heißt es in der Erklärung: „Um die aktuellen Äußerungen des Diktators Erdogan noch besser zu verstehen, müssen wir auch die Situation in der Türkei und im Nahen Osten betrachten. In der Türkei stehen Wahlen an und Erdogans Umfragewerte sind so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Inzwischen ist Erdogans Unterstützung für den terroristischen Islamischen Staat in Syrien gescheitert, weil die kurdischen Freiheitskämpfer einen Widerstand geleistet haben, mit dem niemand gerechnet hat."