München: Prozessauftakt gegen Mirza B. am 2. Mai

Gegen den kurdischen Aktivisten Mirza B. beginnt am 2. Mai in München die Hauptverhandlung. Er wurde vor einem Jahr in Nürnberg wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in der PKK verhaftet.

Vor dem Oberlandesgericht München beginnt am 2. Mai die Hauptverhandlung gegen Mirza B. Der 36-Jährige wurde am 7. Mai 2021 in Nürnberg im Rahmen einer Razzia festgenommen. Ihm wird „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland“ gem. §§ 129a/b Strafgesetzbuch vorgeworfen. Er soll seit Juni 2020 als „Gebietsverantwortlicher“ für das „PKK-Gebiet“ Nürnberg sowie als Regionalleiter des Gebiets Bayern tätig gewesen sein.

Wie in allen ähnlichen Verfahren geht es nicht um individuelle Straftaten. Vielmehr ist eine politische Gesinnung auf der Anklagebank. Hintergrund ist das umstrittene Verbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) von 1993 und der Eintrag der PKK auf der EU-Liste sogenannter „terroristischer Organisationen“, dessen Rechtmäßigkeit derzeit vor dem EuGH in Luxemburg neu verhandelt wird.

Mirza B. verbrachte fast ein Jahr in der JVA Augsburg-Gablingen in Untersuchungshaft und wurde zu Prozessbeginn in die JVA München-Stadelheim verlegt.

Die Verhandlung gegen Mirza B. beginnt am Montag, 2. Mai 2022, um 9:30 Uhr am Oberlandesgericht München, Nymphenburger Straße 16, 80335 München, Sitzungssaal B-275. Weitere Prozesstermine sind: 3.5., 13.5., 24.5., 31.5., 3.6., 21.6., 24.6., 28.6., 1.7., 5.7., 8.7., 12.7., 15.7. jeweils um 9.30 Uhr. Wie immer ist eine solidarische Prozessbegleitung erwünscht.