In den Morgenstunden stürmte die türkische Polizei eine Vielzahl von Wohnungen in Istanbul. Dabei wurden Mitglieder linker Organisationen und Parteien wie der TIP, der Revolutionären Jugend, der Föderation der sozialistischen Räte, der TÖP, der EHP, SEP und der Initiative sozialistischer Räte festgenommen. Bisher sind 27 Festnahmen bekannt. Die Festgenommenen wurden auf die Polizeidirektion in Istanbul Fatih gebracht. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie an einer Polizeiabsperrung am blockierten Taksim-Platz Widerstand geleistet hätten.

Mehr als 260 Festnahmen um den 1. Mai

Am 1. Mai waren in Istanbul mehr als 200 Menschen festgenommen worden, die an einer Demonstration zum Taksim-Platz teilnehmen wollten. Mindestens 60 weitere Festnahmen erfolgten im Nachgang im Zuge zweier Großrazzien. Die türkischen Behörden hatten kurz vor dem Maifeiertag erklärt, dass der Taksim nicht für die jährlichen Proteste genutzt werden dürfe. Linke Organisationen, Gewerkschaftsverbände und politische Parteien riefen dennoch zu der Demonstration auf, auch mit Verweis auf ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs. Die Polizei setzte Gummigeschosse, Wasserwerfer und Tränengas gegen die Teilnehmenden ein. Zahlreiche Demonstrierende, aber auch Medienschaffende, wurden verletzt. Mindestens 49 Menschen befinden sich im Zusammenhang mit den Maiprotesten in Untersuchungshaft.

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