Massiver Corona-Ausbruch in Flüchtlingsheim in NRW

In NRW sind in einer Unterbringung für Geflüchtete mindestens 100 von 500 Bewohner*innen positiv auf Corona getestet worden. Es wurde eine Quarantäne über die Einrichtung verhängt.

Die Serie der Pandemieausbrüche in Flüchtlingslagern reißt nicht ab. Nun wurden 100 Bewohner*innen der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin-Niederpleis positiv auf das Coronavirus getestet. Damit ist bereits jeder fünfte erkrankt. Statt die Einrichtung zu evakuieren, wurde diese abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt. Damit wird eine Ansteckung der übrigen Schutzsuchenden wie in vielen anderen Fällen auch billigend in Kauf genommen.

Obwohl mehrere Verwaltungsgerichtsurteile bereits die Rechtswidrigkeit einer zentralen Unterbringung, in der die Abstandsregeln nicht eingehalten werden, festgestellt haben, sind weder die Landesregierungen noch die Bundesregierung bereit, ihr Vorgehen zu ändern und auf eine dezentrale Unterbringung von Schutzsuchenden zu setzen. Flüchtlingsräte sprechen daher immer wieder von einem „Durchseuchungsexperiment“ an Schutzsuchenden.