Seit dem 17. Dezember sind 14 Aktivistinnen und Aktivisten im kurdischen Gesellschaftszentrum in Straßburg in einem unbefristeten Hungerstreik. Sie fordern die Beendigung der Isolation Abdullah Öcalans. Zu diesem Zweck soll das Antifolterkomitee des Europarats (CPT) die Gefängnisinsel Imrali aufsuchen und direkten Kontakt zu Öcalan und seinen drei Mitgefangenen aufnehmen. Von Öcalan gibt es seit September 2016 kein Lebenszeichen mehr und das CPT ist die einzige Institution, die das Recht hat, alle Gefängnisse der Mitgliedsstaaten des Europarats zu inspizieren.
Unter den Hungerstreikenden befinden sich neben dem Ko-Vorsitzenden des kurdischen Dachverbands KCDK-E, Yüksel Koç, auch die Öcalan-Nichte und ehemalige HDP-Abgeordnete Dilek Öcalan sowie der kurdische Politiker Mustafa Sarıkaya. Während die beiden letzteren heute an einer Demonstration zum Jahrestag der Morde an drei kurdischen Politikerinnen in Paris teilgenommen haben, wurde ein Redebeitrag des KCDK-E-Vorsitzenden Koç per Liveschaltung auf einer öffentlichen Veranstaltung in Sydney übertragen.
Auf der von kurdischen und australischen Menschen besuchten Veranstaltung ging es um die Hungerstreiks, die außer in Straßburg und anderen Orten vor allem in mehreren türkischen Gefängnissen stattfinden. Besonderer Anlass war der lebensbedrohliche Zustand von Leyla Güven. Die HDP-Abgeordnete ist seit 66 Tagen im Hungerstreik, nach ihr haben sich über 200 weitere Gefangene der Aktion angeschlossen.
Yüksel Koç begrüßte in seinem Redebeitrag insbesondere die „internationalistischen Freunde der Kurden in Australien“ und verwies darauf, dass Öcalans Paradigma weltweit Anklang finde. „Und das macht dem faschistischen AKP/MHP-Regime Angst. Seine schmutzige Politik kann nur durch geballten Widerstand gestoppt werden“, so Koç.