Kurdischer Politiker in Dänemark verhaftet

Bereits am 14. Juli ist der kurdische Politiker Cemal Deniz bei der Einreise aus Deutschland nach Dänemark verhaftet worden. Ihm wird eine führende Position innerhalb der PKK vorgeworfen. Die Türkei fordert seine Auslieferung.

Aufgrund eines internationalen Haftbefehls ist der kurdische Politiker Cemal Deniz bei seiner Einreise aus Puttgarden mit der Fähre nach Rodbyhamn in Dänemark festgenommen und anschließend verhaftet worden. Die Festnahme durch den dänischen Inlandsnachrichten- und Sicherheitsdienst PET ereignete sich bereits am 14. Juli.

Vor der dänischen Botschaft in Stockholm forderten Demonstrant*innen gestern die Freilassung des kurdischen Politikers. Als Ko-Vorsitzende des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums Stockholm erklärte Ferah Bozcali auf der Protestkundgebung, innerhalb der vergangenen sechs Monate habe sich parallel zu dem gegen Kurden gerichteten politischen Vernichtungsfeldzug der AKP/MHP-Regierung in der Türkei auch im Ausland die Repression gegen Kurden und andere Oppositionelle verschärft. Der türkische Staat benutze dafür Interpol. Die Verhaftung von Cemal Deniz durch die dänischen Behörden auf Wunsch der Türkei sei völlig unakzeptabel und eine Auslieferung aufgrund internationaler Antifolter-Abkommen undenkbar.

Die Demonstrant*innen übergaben am Rande der Kundgebung ein Protestschreiben an die dänische Botschaft.

Auf der offiziellen Homepage der Polizeidirektion der Türkei wird die Festnahme als großer Erfolg von Interpol gefeiert. Cemal Deniz, der eine Führungsposition in der PKK innehaben soll, sei in 192 Ländern weltweit mit einer „Red Notice“ gesucht worden, heißt es in einer Polizeierklärung.

In den dänischen Medien wird die Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten PET und MIT kritisiert.