Der kurdische Filmemacher Kazım Öz ist in der Türkei der Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation angeklagt worden. Der 46-jährige Regisseur von Filmen wie „Zer“, „Bahoz“ und „Once Upon a Time“ wird unter anderem beschuldigt, an den Gezi-Protesten und an Beerdigungen teilgenommen zu haben. Die Anklage stützt sich auch auf abgehörte Telefonate von Öz.
Im November vergangenen Jahres war Kazım Öz in der nordkurdischen Provinz Dersim festgenommen worden, als er die Kreisstadt Pêrtag (Pertek) verlassen wollte. Nach zweitägigem Gewahrsam wurde er gegen Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft von Diyarbakir (Amed) fordert für den Filmemacher eine Freiheitsstrafe zwischen siebeneinhalb und 15 Jahren. Der Prozess wird vor der 9. Großen Strafkammer verhandelt. Ein Termin steht noch aus.
Kazım Öz ist Regisseur mehrerer Spiel- und Dokumentarfilme, die auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. Zuletzt bekam er für seinen Spielfilm Zer, der den kurdischen Genozid in Dersim behandelt, mehrere Preise.