Nach dem rassistischen Anschlag vom Mittwochabend in Hanau hat sich das örtliche kurdische Gesellschaftszentrum zu Wort gemeldet. Die Mitglieder gaben vor dem Vereinsgebäude eine Erklärung ab. Dabei hielten sie Fotos von den beiden kurdischen Anschlagsopfern Ferhat Ünvar und Gökhan Gültekin in den Händen.
Emin Deniz erklärte als Ko-Vorsitzender des kurdischen Verbands Kawa, dass es sich bei dem blutigen Anschlag nicht um den ersten Angriff auf Menschen mit Migrationshintergrund handelt. Die Kurden in Hanau seien wütend und traurig. Die gesamte Bevölkerung sei aufgefordert, sich dem Faschismus entgegenzustellen und rassistische Angriffe zu stoppen. Deniz forderte außerdem die vollständige Aufklärung der Tat. „Bisher sind wir von den Behörden noch nicht über die Toten und Verletzten informiert worden. Das fordern wir ein“, so Emin Deniz. Zuletzt rief er zur Teilnahme an der heutigen Demonstration um 18 Uhr am Marktplatz auf.
Unterdessen wurde bekannt, dass es sich bei Ferhat Ünvar um den Sohn von Serpil Temiz handelt, einer Mitarbeiterin der Tageszeitung Yeni Özgür Politika. Die Zeitung erklärte dazu: „Wir sind tief erschüttert von dem brutalen rassistischen Verbrechen in Hanau. Unter den Opfern befindet sich Ferhat Ünvar, der Sohn unserer ehrenamtlichen Unterstützerin Serpil Temiz. Unser aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.“