Zum Jahrestag des vom „Islamischen Staat“ an den Ezidinnen und Eziden in Şengal begangenen Massakers vom 3. August 2014 haben in vielen Orten in Europa Kundgebungen und Mahnwachen stattgefunden. Schätzungen gehen davon aus, dass vor sechs Jahren 10.000 Menschen getötet wurden. Mehr als 7.000 Frauen und Kinder wurden entführt, über 400.000 aus ihrer Heimat vertrieben und weitere Tausende werden bis heute vermisst.
Stockholm
Auf einer Kundgebung des Frauenrats Amara auf dem Sergelstorg in Stockholm wurde darauf hingewiesen, dass Tausende Ezidinnen vom IS ermordet, vergewaltigt und versklavt worden. Ein noch größeres Massakers habe nur durch die schnelle Reaktion der Guerilla und der YPG/YPJ verhindert werden können. Der vom IS begangene Genozid sei auch ein expliziter Femizid, hieß es in einer Rede. Gewalt an Frauen sei immer politisch.
London
Auf dem Trafalgar Square in London fand eine Kundgebung statt, zu der der Volksrat Britannien und weitere kurdische Organisationen aufgerufen hatten. Mehmet Kardu erklärte im Namen der Organisatoren: „Dem ezidischen Volk ist damals nur die PKK zur Hilfe gekommen. Wir werden nie vergessen, dass die PDK die Eziden dem IS ausgeliefert hat.“
Toulouse
Im südfranzösischen Toulouse ist gegen das IS-Massaker und die fortgesetzten Angriffe auf Şengal protestiert worden. Nach der IS-Barbarei im Jahr 2014 haben 27 weitere Angriffe durch die Türkei und die südkurdische Regierungspartei PDK stattgefunden. Zuletzt sind am 15. Juni 21 Stellen im Şengal-Gebirge von der türkischen Luftwaffe bombardiert worden.
Den Haag
Auch in Den Haag hat eine Gedenkkundgebung für die Opfer des IS-Genozids in Şengal stattgefunden.