KON-MED bittet um Solidarität mit Erdbebenopfern

Nach den schweren Erdbeben im nördlichen Kurdistan ruft der bundesdeutsche Dachverband kurdischer Vereine zur Unterstützung für die Opfer auf.

„Mit Bestürzung verfolgen wir die Meldungen über das schwere Erdbeben und die massive Zerstörung in der Katastrophenregion mit Kurdistan in seinem Zentrum. Die verzweifelte Situation, in der sich unser Volk dort gegenwärtig befindet, geht uns allen sehr zu Herzen“, erklärte Engin Sever, Ko-Vorsitzender des kurdischen Dachverbands KON-MED. „Wir spüren den Schmerz unserer Nation, drücken unser Beileid für die Verstorbenen aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung.“

Bei schweren Erdbeben in der Türkei an der Grenze zu Syrien sind in beiden Ländern mehr als 2.300 Menschen am Montag ums Leben gekommen, Tausende wurden verletzt. Die Zahl der Todesopfer steigt stündlich, das Ausmaß der Katastrophe mit einer Stärke von 7,8 ist noch nicht absehbar. Hinzu kommen ungewöhnlich heftige Nachbeben, eines davon hatte eine Stärke von 7,6.

Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die Stadt Izmit im Nordwesten des Landes kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben. Im Winter 2011 starben bei einem Erdbeben in der an Iran grenzenden Provinz Wan über 600 Menschen.

Bei Wan handelt es sich um kurdisches Kernland. Der alltägliche Rassismus und Nationalismus in der Türkei hatte unter anderem dazu führt, dass Hilfsgüter zurückgehalten und Lastwagen mit Spenden geplündert wurden. Noch heute müssen Betroffene in Containern und provisorischen Behausungen oder Zelten ausharren, weil eine staatliche Wiederaufbaupolitik faktisch nicht existiert. KON-MED ist besorgt, dass sich die Geschichte wiederholen könnte.

„Kurdistan und die Menschen, die dort leben, haben nicht nur mit Naturkatastrophen, sondern auch mit Krieg zu kämpfen, sind gebeutelt durch politische Repression und ökonomische Krisen. Dass die Bevölkerung nun auch noch von diesem Elend heimgesucht wird, ist unerträglich“, so Sever. Daher sei es jetzt wichtig, Solidarität zu zeigen und zu helfen, wo es geht. „Wir im Exil tragen eine große Verantwortung. Wir müssen uns mobilisieren und unserer Bevölkerung beistehen. Als KON-MED haben wir einen Krisenstab eingerichtet. Lasst uns zusammen die Unterstützungskampagne vom Kurdischen Roten Halbmond unterstützen.“

Spenden können alternativ auch über KON-MED an Heyva Sor a Kurdistanê e.V. weitergeleitet werden.

Spendenkonto:

KON-MED e.V. | Stichwort „Erdbebenhilfe”

Kreissparkasse Köln

IBAN: DE49 3705 0299 0004 0104 81

BIC/SWIFT: COKSDE33XXX