Ab September 2014 belagerte der sogenannte „Islamische Staat" (IS) die syrische Stadt Kobanê im Grenzgebiet zur Türkei. Mit dem gleichnamigen Spielfilm nahmen die Kammerlichtspiele am Mittwochabend zahlreiche Celler:innen mit auf eine emotionale Reise in den erfolgreichen Widerstand der kurdischen Selbstverteidigungseinheiten YPG und YPJ. Die Befreiung der Stadt war zugleich ein historischer Wendepunkt im Kampf gegen den „IS".

Erlös geht an die Erdbebenopfer in Kurdistan

Der Anlass für die Filmvorführung war jedoch kein Rückblick, sondern ein aktuelles Thema. Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar 2023 hat unzählige Opfer gefordert. Gerade in den kurdischen Regionen kam die Hilfe nur vereinzelt oder gar nicht an. Noch heute warten viele Menschen auf Unterstützung beim Wiederaufbau. Es fehlt oft am Nötigsten. Aus diesem Grund hatte das Celler „Defend Kurdistan"-Komitee die Benefiz-Filmvorführung mit den Kammerlichtspielen organisiert und zur Unterstützung der Spendenkampagne von Medico International aufgerufen. Mehr als 1000 Euro konnten im ausverkauften Kino gesammelt werden. Kurd:innen aus Celle freuten sich über die Aktion: „Wir können zwar nicht vor Ort sein, aber wir versuchen von hier aus Unterstützung zu organisieren, die bei unseren Familien ankommt. Wir freuen uns, dass wir dabei auch aus Celle unterstützt werden", sagt Yilmaz Pêşkevin Kaba von den ezidischen und kurdischen Organisationen in Celle und Umgebung.

Der 2022 erschienene Film Kobanê der Regisseurin Özlem Yaşar ist eine Produktion der Filmkommune Rojava und erzählt die wahre Geschichte der Belagerung und Befreiung der Stadt Kobanê. Der Film folgt dem Leben von Zehra, einer 32-jährigen Kämpferin. Als der Kommandant ihrer Einheit die Flucht ergreift, übernimmt sie die Führung. Mit hohem Einsatz gelingt es den kurdischen Verteidigungseinheiten YPJ/YPG, die Belagerung von Kobanê gegen die militärische Übermacht der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu durchbrechen und die vollständig zerstörte Stadt im Januar 2015 zu befreien.

Titelbild: Luisa Wolf