Klimaaktivist:innen: Stoppt den Giftgasangriff auf Südkurdistan!

An der Universität Hamburg haben Klimaaktivist:innen auf den Einsatz von Chemiewaffen durch die türkische Armee in Kurdistan aufmerksam gemacht und die mit deutscher Unterstützung begangenen Kriegsverbrechen angeprangert.

Aktivist:innen der Gruppe „Antikapitalistisches Klimatreffen Hamburg" haben an der Universität Hamburg auf die Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee in Südkurdistan aufmerksam gemacht. Die Klimaaktivist:innen entzündeten auf dem Universitätsgelände gelbe Rauchtöpfe, die das in Kurdistan eingesetzte Giftgas symbolisieren sollten. Dazu verlasen sie eine Erklärung, in der sie die mit deutscher Unterstützung begangenen Kriegsverbrechen der Türkei anprangerten und sich mit dem Widerstand der Guerilla solidarisierten.

Die Türkei begeht Kriegsverbrechen mit deutscher Unterstützung

Die Klimaaktivist:innen forderten, den Giftgasangriff auf Südkurdistan zu stoppen. Weiter hieß es in der Erklärung: „Während die Aufmerksamkeit der Welt seit Monaten auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gerichtet ist, hat der türkische Diktator Erdogan die Gunst der Stunde genutzt, um in Südkurdistan einzumarschieren. Seit mehreren Monaten begeht die türkische Armee vor den Augen der Weltöffentlichkeit Kriegsverbrechen und setzt verbotene chemische Kampfstoffe gegen die Kurd:innen ein.

Während Scholz, Baerbock und unsere Bundesregierung seit Monaten zu diesem Massaker schweigen, knüppeln Polizisten in Berlin kurdische Demonstrant:innen nieder, weil sie Parolen für die kurdische Freiheitsbewegung skandiert haben sollen. Doch nicht nur das: Es sind deutsche Waffen, deutsche Logistik und mit großer Wahrscheinlichkeit deutsches Giftgas, welche die türkische Invasion in Südkurdistan überhaupt erst ermöglichen.

Monitor-Recherchen haben belegt, dass die türkischen Drohnen auf Material aus Deutschland angewiesen sind. Ohne diese Drohnen können die Giftgasangriffe auf die gebirgigen Regionen Südkurdistans, welche grade angegriffen werden, gar nicht stattfinden. Es sind deutsche Waffen, die heute in den Regionen Zap, Avaşin etc. gegen die kurdische Guerilla und Zivilbevölkerung eingesetzt werden. Es war deutsches Giftgas, welches 1988 von Saddam Hussein verwendet wurde, um 5000 Kurd:innen brutal zu ermorden. Es ist belegt, dass Deutschland bis 1999 verbotene chemische Waffen an die Türkei lieferte.

Daher ist davon auszugehen, dass auch heute die chemischen Waffen, die gerade in Kurdistan eingesetzt werden, vor unserer Haustür produziert wurden. Deutschland ist mit Waffen jeglicher Art, Logistik, Panzer, Drohnen etc. beteiligt an dem Völkermord in Kurdistan.

Für das Klima gegen alle Kriege

Als Klimaktivist:innen wissen wir, dass wir unsere Stimme gegen alle Kriege erheben müssen. Nicht nur gegen die Kriege von NATO-Gegnern wie z.B. Russland sondern vor allem gegen die Kriege unserer Verbündeten. Denn der Hauptfeind steht nach wie vor im eigenen Land. Krieg ist nicht nur menschenfeindlich, sondern ist auch Gift für unser Klima und somit eine langfristige Bedrohung für unseren Planeten.

Die kurdische Freiheitsbewegung kämpft nicht nur für die Befreiung vom türkischen Kolonialismus, sondern hat auch in Rojava gezeigt, dass eine antikapitalistische Alternative, welche auf ökologischer Wirtschaft und Rätedemokratie beruht, möglich ist. Uns verbindet mit ihnen der Kampf um eine bessere Welt ohne Krieg, Kapitalismus und Ausbeutung. Wir grüßen die heldenhaften Kämpfer:innen der Frauenarmee YJA Star und der Volksverteidigungskräfte HPG! Sie zeigen uns, dass es möglich ist, dieses System herauszufordern, selbst wenn eine NATO-Armee mit all ihren Waffen zuschlägt!

Was könnt ihr tun?

Seht nicht zu, wie vor unserer Haustür Waffen produziert und Kriege finanziert werden. Beteiligt euch an Demonstrationen gegen den Völkermord in Kurdistan. Informiert euch auf anfdeutsch.com und anderen kurdischen Medien über die aktuellen Ereignisse und erhebt eure Stimme. Unterstützt unsere Kampagne gegen Militarismus und Rüstungsexporte! 

Nieder mit der NATO! Nieder mit der deutschen Kriegsindustrie! Kämpfen wir für das Klima, für den Frieden, für die Zukunft: Für den Sozialismus!“