Jugenddemonstrationen in Straßburg und Wien

An diesem Wochenende demonstriert die kurdische Jugendbewegung in Wien und Straßburg gegen die türkische Invasion in Südkurdistan. Die Organisationen TCŞ und Teko-Jin mobilisieren zur Teilnahme.

„Mit dem Geist von Avaşîn, Zap und Metîna – Gegen die Besatzung des türkischen Staates“ lautet das Motto, unter dem die kurdischen Jugendorganisationen TCŞ und Teko-Jin zur Teilnahme an einem Protestwochenende in Frankreich und Österreich mobilisieren. Hintergrund ist die seit knapp zwei Monaten andauernde Invasion der Türkei in Teilen Südkurdistans (Autonome Kurdistan-Region Irak). Am 23. April begann der breitangelegte Angriff auf die Guerilla und Zivilbevölkerung in den Regionen Zap, Metîna und Avaşîn. Dutzende Dörfer wurden bereits für neue Militärstraßen und Stützpunkte entvölkert, mehr als 1.500 Menschen vertrieben. Die Guerillaorganisationen HPG und YJA-Star halten mit verschiedenen Offensiven gegen die Besatzung. Die Ortsgruppen der kurdischen Jugendbewegung setzen sich auf gesellschaftlicher Ebene für ein kollektives Entgegenwirken gegen die türkische Expansionspolitik ein.

Am Samstag findet im französischen Straßburg eine Großdemonstration statt. Nur einen Tag vorher gibt es in Österreichs Hauptstadt Wien einen Jugendmarsch. In einem gemeinsamen Aufruf von TCŞ und Teko-Jin Freiburg heißt es:

Aufruf aus Freiburg

Das Schweigen brechen

„Der türkische Staat will in Südkurdistan die Guerillakräfte der Freiheitsbewegung vernichten, um auf diese Weise seine Grenzen gewaltsam erweitern zu können. So wie es faschistische Staaten schon immer getan haben. Wie bereits 2018 in Efrîn, 2019 in Serêkaniyê und 2016 in Nordkurdistan kennt der türkische Faschismus dabei keine moralischen Grenzen und setzt Giftgas gegen die Guerilla ein. Damit stellt er sich in die grausame Tradition des Völkermords von 1937/38 an den Kurd:innen in Dersim.

In Rojava und Südkurdistan führt die Bevölkerung massenhaft Demonstrationen und Proteste durch, in Nordkurdistan finden jeden Tag Aktionen der Jugendbewegung statt. Die Menschen haben ihr Leben am Widerstand ausgerichtet da sie wissen, dass der Faschismus sich gegen alle Kurd:innen, alle revolutionären und demokratischen Kräfte richtet.

Aufruf aus Wien

Der von der Guerilla und den Völkern Kurdistans angeführte Widerstand gegen den Vernichtungskrieg des türkischen Staates ist zunehmend auch auf den Straßen in Europa zu spüren. Auch hier wird gegen den Vernichtungsfeldzug der Türkei in Kurdistan demonstriert. Doch um den Krieg zu beenden und den Faschismus zurückzudrängen, müssen die gesamte Jugend, die Bevölkerung und alle solidarischen Kräfte zum Aufstand übergehen. Die Zeit des Zuschauens ist vorbei. Wir müssen aufstehen, um das Schweigen zu brechen. Jede*r von uns muss sich als Teil des Widerstands begreifen.“

Zeit und Ort

Die Demonstration in Wien am Freitag, 18. Juni, beginnt um 19 Uhr (Treffen 18.30 Uhr) am Christian-Broda-Platz.

Die Veranstaltung in Straßburg am Samstag, 19. Juni, beginnt um 12 Uhr (Treffen 11 Uhr) am Gare de Strasbourg.