Die kurdischen Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN haben in Europa eine Kampagne für politische Gefangene gestartet. Unter der Devise „Der Kampf des kurdischen Volkes ist kein Verbrechen“ rufen die Revolutionäre Jugendbewegung und die Bewegung junger kämpferischer Frauen zur Solidarität mit Merdan K. und allen weiteren politischen Gefangenen auf.
In der Ankündigung der Kampagne weisen die Jugendorganisationen darauf hin, dass parallel zum menschenrechtswidrigen Vorgehen des türkischen Staats in Kurdistan auch in Europa eine Politik der Einschüchterung gegen kurdische Aktivist:innen und solidarische Menschen ausgeübt wird. Während die europäischen Staaten den Einsatz von Chemiewaffen in Kurdistan und die zunehmend grausamer werdenden Haftbedingungen politischer Gefangener einschließlich der Isolation von Abdullah Öcalan ignorieren, sollen auch hier kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden. Eine Vorreiterrolle bei der Inhaftierung kurdischer Aktivist:innen spielen Deutschland und Frankreich.
Die Jugendbewegungen fordern die Freilassung der Gefangenen und ein Ende der Kriminalisierung kurdischer Organisationen und Institutionen in Europa. Der 22-jährige Aktivist Merdan K. ist im September wegen vermeintlicher PKK-Mitgliedschaft verhaftet worden und befindet sich in Untersuchungshaft in der JVA Stuttgart-Stammheim. Er und die anderen politischen Gefangenen dürfen nicht allein gelassen werden, so die TCŞ und TekoJIN: „Denn wir wissen, wer heute zu der Unterdrückung schweigt, wird sie morgen selbst zu spüren bekommen.“