Internationalistische Weltjugendkonferenz in Paris steht bevor

„Ronahî – Jugendzentrum für Öffentlichkeitsarbeit“ und das Netzwerk „Youth Writing History“ organisieren die internationalistische Weltjugendkonferenz vom 3. bis 5. November 2023 in Paris.

Im Netzwerk Youth Writing History haben verschiedene Jugendorganisationen sich in der Suche nach einem alternativen Leben jenseits von Kapitalismus, Naturzerstörung und Geschlechterunterdrückung zusammengetan. Das Netzwerk folgt laut seiner Website den Prinzipien Jugendautonomie, Frauenbefreiung und Systemwandel. Das globale Netzwerk bringt kämpfende Jugendliche mit verschiedenen Hintergründen wie z.B. Umweltschutz, zivilem Ungehorsam oder Menschenrechtsaktivismus zusammen. Auch feministische, anti-kapitalistische und sozialistische Gruppen sowie Volksbewegungen, welche für die Rückgabe ihrer Länder, Kultur und Selbstbestimmung kämpfen, und Bildungsgruppen nehmen teil.

Einige der teilnehmenden Organisationen sind Arran (Paisos Catalans) - Poder Popular (Argentinien) – MSD Youth (Syrien) – YXK/JXK, Union der Frauen/Studierenden aus Kurdistan - Anakbayan (Philippinen) – Kommunistische Partei Sudans Sudan - Retomada Aty Jovem (Guarani und Kaiowa Völker;Brasilien) – Jugend fürs Klima Frankreich - Ernai (Baskenland) - Trinacria (Sizilien) – Middle East Youth Initiative - Lista Demokraticnega Studentstva (Slowenien) - Sosialistisk Ungdom (Norwegen), PEPS, Für eine populäre und soziale Ökologie (Frankreich).


Zahlreiche Delegationen kündigten ihre Teilnahme bereits öffentlich an, indem sie Videos in den sozialen Medien posteten, von denen eine Zusammenstellung hier zu sehen ist.

Insgesamt werden mehr als 60 Organisationen mit rund 300 jungen Menschen vertreten sein. Gemeinsam werden sie diese drei intensiven Tage damit verbringen, sich über die vielen Herausforderungen auszutauschen, mit denen die Jugend heute konfrontiert ist, und ihre reichen Erfahrungen aus verschiedenen Orten der Welt teilen. Gleichzeitig ist es das Ziel, zusammen auf gemeinsamen Werten und Prinzipien aufzubauen, um als suchende und kämpfende Jugendliche gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.

„Als heutige Jugend wachsen wir in Zeiten der Klimakrise, des Krieges und des Chaos auf. Deshalb organisieren sich Jugendbewegungen rund um den Globus, um für ein alternatives Leben zu kämpfen. Mit dieser ersten Weltjugendkonferenz werden wir zusammenkommen, unsere Perspektiven diskutieren, die Strukturen analysieren, die unter der Oberfläche liegen, und unseren Kampf gegen die kapitalistische Moderne stärken. Da die Krise, mit der wir konfrontiert sind, global ist, muss unsere Antwort ein neuer Internationalismus sein.“ - Von der Website von Youth Writing History.

Die Jugendkonferenz knüpft an die Nahost-Jugendkonferenz an, die 2015 und 2019 in den kurdischen Städten Amed (tr. Diyarbakir) und Kobanê stattfand, und führt sie auf eine globale Ebene.

Unter dem Motto „Wir werden Geschichte schreiben - Freiheit als Lebensprinzip aufbauen“ schlägt das Netzwerk Youth Writing History die folgenden Prinzipien als Diskussionsgrundlage vor:

Jugendautonomie: Um die Perspektiven und Initiativen der anderen zu stärken, wird die Konferenz von der Jugend für die Jugend organisiert. Wie das Motto der Konferenz ausdrückt: „Wir sind die letzte Generation, unsere Initiative wird über unser Schicksal entscheiden.“

Frauenbefreiung - Jin, Jiyan, Azadî: Um die Unterdrückung von Frauen zu bekämpfen, betont die Konferenz die Notwendigkeit, eine gemeinsame Perspektive für die Befreiung der Frau zu schaffen. Ziel ist es, eine Antwort auf die Gewalt, Ausbeutung und Objektifizierung zu finden, denen vor allem junge Frauen tagtäglich ausgesetzt sind, und andererseits die Bindung zwischen jungen Frauen zu stärken und eine selbstdefinierte Identität zurückzugewinnen. Das Netzwerk sieht darin die Grundlage all seiner Kämpfe.

Für eine demokratische Gesellschaft: Die Suche nach konkreten Alternativen zum Kapitalismus ist aus linken revolutionären Bewegungen nie ganz verschwunden, doch die Unklarheit und Perspektive über das eigentliche Ziel bereitet bis heute Schwierigkeiten. Zu diesem speziellen Thema teilt das Organisationskomitee der Konferenz diese Analyse: „Nach dem Scheitern des Realsozialismus entstand der Mythos vom „Ende der Geschichte”, der besagt, dass der Kapitalismus die einzige und unvermeidliche Lösung für die Gesellschaft ist und dass der Kampf für jede Alternative vorbei sei. Jetzt sehen wir, dass dies nicht wahr war – wenn nicht sogar eine strategische Lüge, um die Hoffnung der Gesellschaft zu brechen. Wir leben völlig entfremdet voneinander, während uns die Kraft der wahren Selbstbestimmung aus den Händen gerissen wird. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir unsere Gesellschaften wirklich demokratisch, kollaborativ und frei gestalten können.”

Das Programm der Konferenz sieht wie folgt aus (weitere Details auf der YWH-Website):

Tag I – 03.11.2023

-Eröffnungssitzung

- Videobotschaften aus aller Welt

- Podiumsdiskussion „Auf dem Höhepunkt der Krise – Die heutige Welt verstehen”

- Kulturelles Programm

Tag II – 04.11.2023

- Workshop I 

- Workshop II 

- Seminar „Philosophie der Frauenrevolution“

- Kulturelles Programm

Tag III – 05-11-2023

- Panel I „Junge Frauen schreiben Geschichte“

- Panel II „Für eine freie Zukunft – Die Einheit der Jugend der Welt schmieden“

- Fazit und Abschlusspräsentation

In diesem Sinne ruft „Youth Writing History” alle und insbesondere Jugendliche aus der ganzen Welt dazu auf, vom 3. bis 5. November 2023 an der ersten Weltjugendkonferenz in Paris teilzunehmen, und fügt hinzu: „Wir werden diejenigen sein, die die Fortsetzung der Geschichte definieren und die Freiheit als Lebensprinzip aufbauen!”