Hungerstreiks für Öcalan in Deutschland

In Berlin, Köln, Hannover und Bremen haben befristete Hungerstreiks begonnen, mit denen ein sofortiger Kontakt zu Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali gefordert wird.

Der PKK-Begründer Abdullah Öcalan wurde am 15. Februar 1999 im Rahmen einer NATO-Operation verschleppt und an die Türkei ausgeliefert. Seitdem sitzt er auf der Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft. Der türkische Staat verweigert ihm sogar Anwaltsgespräche. Seit dem 5. April 2016 hat er bis auf einen kurzen Besuch seines Bruders keinerlei Kontakt zur Außenwelt.

Das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT) hat kürzlich eine Erklärung bezüglich der verschärften Isolation auf Imrali abgegeben. Es handelt sich dabei jedoch um einen Bericht des Antifolterkomitees zu dem letzten Besuch auf Imrali vor zwei Jahren. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung wirft daher mehr Fragen auf als der Bericht Antworten gibt.

Europaweit haben heute in verschiedenen Städten Warnhungerstreiks begonnen, um die Forderung nach einem unverzüglichen Kontakt zu Öcalan zu unterstreichen.

In Köln hat die dreitägige Aktion mit der Abgabe einer Presseerklärung begonnen. Die Aktivist*innen machten darin auch auf die ungebrochene Unterstützung der Bundesregierung für das Unrechtsregime in der Türkei aufmerksam

 

In Berlin, Bremen und Hannover sind fünftägige Hungerstreiks geplant. In Berlin ist der Treffpunkt die Gedächtniskirche, in Bremen der Marktplatz und in Hannover der Steintorplatz.