Seit die kurdische HDP-Abgeordnete Leyla Güven am 7. November einen unbefristeten Hungerstreik aufnahm, dem sich nach und nach immer mehr Menschen anschlossen und auch weiterhin anschließen, finden weltweit Proteste statt, um auf die Forderung der inzwischen mehr als 7.000 hungerstreikenden politischen Gefangenen und Aktivist*innen aufmerksam zu machen: Die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali und die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen zwischen der Regierung und der PKK.
Mit einer ungewöhnlichen Aktion wiesen heute kurdische Jugendliche in Düsseldorf auf den andauernden Hungerstreik hin. Etwa zehn junge Frauen und Männer protestierten auf einer Fähre auf dem Rhein gegen das Totschweigen Europas angesichts der Hungerstreiks, die fast überall, wo sie stattfinden, die kritische Phase längst überschritten haben. Die Aktivist*innen verlasen eine Erklärung, in der die EU, ihre Institutionen, Politiker*innen und Medien aufgefordert wurden, die Hungerstreikbewegung mit ihrer Forderung „Dialog statt Isolation” nicht länger zu ignorieren und Druck auf die türkische Regierung auszuüben, damit sie ihre eigenen Gesetze und internationalen rechtlichen Normen umsetzt.