In den vergangenen Tagen wurde die kurdische Hochschulgruppe per Mail von der Raumvergabe der Universität Bielefeld kontaktiert und darauf hingewiesen, dass ihr Transparent mit der Aufschrift „Über 7000 Menschen im unbefristeten Hungerstreik gegen die Totalisolation von Abdullah Öcalan“ seitens des Sicherheitspersonals der Universität entfernt wurde. Als Grund dafür erwies sich das Engagement türkischer Nationalisten, die sich von den Transparenten gestört fühlten und der Universitätsleitung den Staatsschutz aufsetzten. Als sich die Universität dafür aussprach, das Transparent hängenbleiben zu lassen, drohten die Nationalisten mit der Polizei, um gegen die YXK und JXK vorgehen zu können.
Durch Intervention seitens des Staatsschutzes wurde das Transparent anschließend entfernt. Bereits einen Tag später teilte die Raumvergabe der Universität den kurdischen Hochschulgruppen mit, das Transparent könne abgeholt und erneut aufgehängt werden. Jetzt hängt es wieder gemeinsam mit weiteren Transparenten in der Haupthalle der Universität.
Die Studierenden der YXK und JXK Bielefeld erklären zu diesem Vorfall:
„Die Präsenz des Bielefelder Staatsschutzes an der Universität ist ein Armutszeugnis für das freiheitliche Klima jeder Universität. Auch bewerten wir allein das Entfernen unseres Transparentes seitens der Universität als einen Kniefall vor Faschisten, Antidemokraten und AKP-Jünglingen. Dazu möchten wir dennoch äußern, dass uns keine Maßnahmen dieser Art einschüchtern oder unsere Arbeiten beeinflussen.
Als Verband der Studierenden aus Kurdistan und Studierende Frauen aus Kurdistan sehen wir uns in der Verantwortung dafür, besonders die Geschehnisse in Kurdistan in der Diaspora zu behandeln, gute Öffentlichkeitsarbeiten zu leisten und Solidarität praktisch werden zu lassen. Die zunehmende Kriminalisierung von kurdischem Aktivismus ist ein systematischer Angriff und muss als dieser wahrgenommen und benannt werden!
Das Vorgehen der türkischen Faschisten an unserer Universität, nämlich den Staatsschutz eingeschaltet und mit der Polizei gedroht zu haben, bestätigt uns, dass wir gute Arbeiten leisten und die Regelmäßigkeit solcher scheinbar stark provozierenden Transparente erhöhen sollten. Die Motivation, mit welcher wir an unsere Aufgaben herantreten, wird besonders durch solche Gegenaktionen gesteigert.
Wir werden organisiertem Faschismus an unserer Universität keinerlei Erfolge gewähren, uns stets gegen Faschismus auflehnen und unsere Arbeiten mit erhöhter Motivation fortsetzen.
Wir senden an dieser Stelle solidarische Grüße an unsere Genossinnen und Genossen im Hungerstreik und benennen ihren historischen und würdevollen Kampf ebenfalls als unseren eigenen!“