Hülya Emeç seit 20 Tagen am Züricher Flughafen in Gewahrsam

Die Journalistin Hülya Emeç, deren Asylantrag von den Schweizer Behörden abgelehnt wurde, wird bereits seit 20 Tagen am Flughafen Zürich festgehalten. Ihr droht die Abschiebung nach Brasilien.

Nachdem die Journalistin Hülya Emeç in der Türkei zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt wurde, verließ sie die Türkei und reiste über Brasilien in die Schweiz, wo sie einen Antrag auf Asyl stellte. Die Schweizer Behörden lehnten den Antrag der Journalistin mit dem Verweis ab, es handele sich bei Brasilien um ein sicheres Land.

Seit dem 15. Januar wird Emeç, die in der Türkei wegen ihren journalistischen Tätigkeiten verurteilt wurde, auf dem Flughafen von Zürich festgehalten; sie soll nach Brasilien abgeschoben werden. Im Fall einer Abschiebung nach Brasilien droht Emeç die Auslieferung an die Türkei. Gegen die Entscheidung des Schweizer Staatssekretariats für Migration haben die Anwälte Emeçs bereits Widerspruch eingelegt, doch bisher soll es seitens der Behörde keine Reaktion darauf gegeben haben.

Emeç, deren Antrag, sich während des Verfahrens auf Schweizer Boden aufzuhalten, auch abgelehnt worden ist, richtete folgenden Aufruf an die Öffentlichkeit:

„Ich danke den Menschen, die ihre Solidarität mit mir zum Ausdruck gebracht haben. Ich wünsche mir, dass die Lage, in der ich mich derzeit befinde, ein Ende finden wird. Da ich seit langer Zeit keinen Boden unter meinen Füßen gespürt habe, habe ich auch nicht die Möglichkeit, Türklinken anzufassen. Es ist eine Art der Gefängnispsychologie, die ich durchlebe. Vor einiger Zeit haben Schweizer Politiker*innen und Journalist*innen eine Unterschriftenkampagne gestartet, um auf meine Situation aufmerksam zu machen. Ich rufe mitfühlende Menschen auf, werdet zur Stimme meiner Stimme .“