Die Türkei eskaliert nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) ihre Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete, wo seit Tagen seit dem Friedensaufruf Abdullah Öcalans eine einseitige Waffenruhe gilt. Seit Dienstag bis einschließlich heute verzeichnete die Guerillaorganisation hunderte Luft- und Bodenangriffe mit verschiedenen Arten von Kriegswaffen. Das geht aus einem aktuellen Bericht zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Region hervor, der von der HPG-Pressestelle herausgegeben wurde.
Luftangriffe mit Kampfjets und Hubschraubern
Die Zahl der mit Kampfflugzeugen verübten Angriffe im genannten Zeitraum gaben die HPG mit acht an. Getroffen wurden demnach Gebiete in den Regionen Xakurke, Gare, und Metîna. Weitere neun Attacken aus der Luft wurden den Angaben zufolge mit Kampfhubschraubern gegen das Widerstandsgebiet Girê Bahar durchgeführt, das an der strategischen Westfront des Zap liegt.
Einschläge von Artillerie
Eine deutliche Eskalation in den Kriegshandlungen der Türkei registrierten die HPG beim Einsatz von Munition für Maschinengewehre und Artilleriegeschütze. Wie oft genau Ziele in den Medya-Verteidigungsgebieten zwischen dem 4. und 6. März von der türkischen Armee bombardiert wurden, ist unklar. Allerdings soll es laut dem Bericht zu über 800 Einschlägen von verschiedenkalibriger Munition und Granaten gekommen sein. Bombardiert wurden Gebiete in Xakurke (43), Gare (191), Metîna (126) und Zap (451), heißt es.
Legitime Selbstverteidigung
Die HPG reagierten auf die Angriffe mit Aktionen zur legitimen Selbstverteidigung. Am Girê Amêdî im Zap wurde gestern ein von Besatzungstruppen in offenem Gelände installiertes Kameraüberwachungssystem zerstört. Am Tag zuvor setzten Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star) in der Metîna-Region türkische Soldaten unter Guerillaartillerie. Die an der Tunnelanlage in Serê Metîna durchgeführte Aktion sei eine Reaktion auf eine Aufforderung von Besatzungstruppen zur „Kapitulation“ gewesen.
Luftraumüberwachung durch Standorte in PDK-Gebiet
Darüber hinaus teilen die HPG mit: „In einer Zeit, in der für unsere Kräfte ein Waffenstillstand gilt, heben aus Qeda Saddam und Bakirman – zwei Gebiete in der Gare-Region, die von der Demokratischen Partei Kurdistans PDK kontrolliert werden – Aufklärungsdrohnen zur permanenten Luftraumüberwachung der Medya-Verteidigungsgebiete an. Auf Grundlage der hierbei gewonnenen Informationen werden Guerillagebiete bombardiert. Diese Aktivitäten, die die Sicherheit unserer Kräfte gefährden, müssen gestoppt werden. Andernfalls steht uns das Recht zu, Vergeltungsmaßnahmen gegen die Standorte der Überwachungsmaschinen zu ergreifen, um unsere eigene Sicherheit zu gewährleisten. Wir betonen, dass dies eine Situation ist, die im Hinblick auf unsere nationalen Interessen verhindert werden muss.“