HDP: Ausgrenzung und Unterdrückung von Roma beenden

Die Diskriminierung der Roma in der Türkei stützt sich auf eine fast undurchdringbare Mauer von Vorurteilen in der übrigen Bevölkerung. Um die daraus resultierende sozioökonomische Ausgrenzung zu beenden, fordert die HDP eine neue Politik.

„Roma sind Verarmung, Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Ihre Sprachen, Romanes, Domari und Lomavren, und ihre Kultur werden nicht anerkannt. Sie werden gezwungen, ein Leben zu führen, in dem das Sprechen der eigenen Sprache einen Faktor der Marginalisierung darstellt.“ – Mit diesen Worten wandte sich Tülay Hatimoğulları als zuständige Abgeordnete der HDP für die Kommission für Völker und Glaubensgemeinschaften aus Anlass des Internationalen Tages der Roma an die Öffentlichkeit und bekräftigte die Solidarität ihrer Partei für die von einer Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik betroffenen Roma.

Wie überall auf der Welt lebt die Roma-Gemeinschaft auch in der Türkei mit sehr gravierenden Problemen, sagte Hatimoğulları in Ankara: „Diskriminierung ist die all diesen Problemen zugrunde liegende Ursache, insbesondere in Bezug auf Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und Wohnen.“ Je länger die historischen und sozialen Hintergründe dieser jahrhundertealten Problematik ignoriert werden, seien die Probleme, die das Leben der Roma jeden Tag aufs Neue prägten, nicht aus der Welt zu schaffen.

Die Diskriminierung der Roma stützt sich auf eine fast undurchdringbare Mauer von Vorurteilen in der übrigen Bevölkerung, erklärte Hatimoğulları. Der Weg, die daraus resultierende sozioökonomische Ausgrenzung zu beenden, liege in diesem Sinne in einer regionalen und nationalen Politik. „An einem solchen Prozess müssen die Roma auf allen Ebenen beteiligt und als Subjekt betrachtet werden. Es muss in allen öffentlichen Bereichen daran gearbeitet werden, um die Geschichte, die Sprache und die Kultur der Roma sichtbar zu machen“, fordert die Politikerin:

„Als HDP bekräftigen wir, dass wir in jeder Phase des Kampfes für eine gleichberechtigte Staatsbürgerschaft und die Beseitigung von Hindernissen für die Teilhabe der Roma solidarisch an ihrer Seite sind. Ihre soziale, wirtschaftliche und politische Ausgrenzung ist inakzeptabel. Wir feiern den Welt-Roma-Tag am 8. April voll der Entschlossenheit unseres Kampfes für das freie und gleiche Zusammenleben aller Völker und religiösen Identitäten.“

Kurze Geschichte des Internationalen Roma-Tages

Das Datum ist in Erinnerung an den ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 in London gewählt worden, an dem 23 Delegierte aus neun Ländern teilnahmen. Dieser Tag steht symbolisch für den Beginn der Roma-Bürgerrechtsbewegung. Damals wurden mit der offiziellen Flagge der Roma und der Hymne „Gelem, Gelem“ zwei wichtige Symbole der weltweiten Roma-Community bestimmt.