HBDH-Aktion in Antalya

Das linke Guerillabündnis HBDH hat sich zu einem Anschlag auf eine Kühlhalle in Antalya bekannt. Die Aktion richtete sich gegen Nahrungsmittelspekulation.

Die „Rachebrigade Sinan Güneş“ der „Vereinigten Revolutionsbewegung der Völker“ (HBDH) hat sich zu einem Anschlag gegen eine Kühlhalle in Antalya am 29. Juni bekannt. Die große Kühlhalle wurde vollständig zerstört. Die Aktion richtete sich gegen die Spekulation mit Lebensmitteln. In dem Depot seien demnach 10.000 Tonnen Lebensmittel gelagert gewesen, die zu für die Bevölkerung unerschwinglichen Preisen verkauft werden sollten. Der Besitzer Mehmet Doğan habe sich als „Kollaborateur mit dem AKP-MHP-Faschismus“ von der Regierung ein zinsloses Darlehen verschafft und spekuliere mit den Lebensmitteln gegen die Bevölkerung. Daher habe die HBDH-Einheit die Kühlhalle samt Inhalt vernichtet.

Gestohlene Millionen fließen in den Krieg

Die HBDH betrachten das türkische Regime als Hauptverantwortlichen für Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit im Land. Die herrschende Klasse führe massive Umverteilung von unten nach oben durch. In der Erklärung heißt es: „Die Millionen Menschen, die heute kein Essen finden, sollen wissen, dass die Regierung mit den Millionen Dollars, die sie uns gestohlen hat, Bomben auf das für Freiheit kämpfende kurdische Volk niederregnen lässt. Alles wird ausgegeben, damit Erdoğans Schwiegersohn Bayraktar mehr bewaffnete Drohnen bauen und verkaufen kann. Mit den Drohnen werden von Libyen über Idlib und Rojava bis nach Südkurdistan Bomben abgeworfen, Frauen und Kinder ermordet und mit dem eingenommenen Geld dschihadistische Banden bezahlt.“

Sinan Güneş vom Widerstand in Rojava nach Qers

Mit ihrem Namen gedenkt die Brigade an Sinan Güneş. Sinan Güneş (Sefkan Bulut) hatte sich 2015 dem Kampf der FESK, dem bewaffneten Flügel der MLKP in Rojava, angeschlossen und dort über ein Jahr gekämpft. Schließlich schloss er sich dem linken Guerillabündnis HBDH an und kämpfte in einer gemischten Einheit aus FESK und HPG. Bei einem Luftangriff am 29. April dieses Jahres fielen er und drei seiner Freunde in der Provinz Qers (türk. Kars).