HBDH-Aktion gegen Ausbeutung bei Supermarktkette

Die „Zeynep Kınacı Rachebrigade“ des linken Guerillabündnisses HBDH hat sich zu einer Aktion in Istanbul bekannt. Die Militanten erklären, ein Gebäude der Supermarktkette „Şok-Market“ aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in Brand gesteckt zu haben.

Die „Zeynep Kınacı Rachebrigade“ der Stadtguerilla der Vereinigten Revolutionsbewegung der Völker (Halkların Birleşik Devrim Hareketi, HBDH) hat eigenen Angaben nach am 22. Juni eine Filiale der Supermarktkette „Şok-Market“ in Istanbul-Esenyurt mit Brandsätzen angegriffen. In der Erklärung zu der Aktion heißt es: „Das war nicht unsere erste Warnung gegenüber der Supermarktkette. Sie zwingt ihre Belegschaft trotz Corona-Pandemie zu 14-Stundenschichten, bedroht, erniedrigt und versklavt sie. Wir hatten daher bereits am 30. April 2020 eine Filiale der Kette in Mersin angegriffen“.

Şok-Market ist frauenfeindlich“

Die Stadtguerilla kritisiert außerdem den Umgang mit sexualisierter Gewalt bei der Kette: „Im Mai gab es einen sexuellen Übergriff auf eine Frau in der Filiale des Şok-Market in Dersim durch den Marktleiter Yaşar Koç. Obwohl seine Tat bekannt wurde, wurde er zum Marktleiter in Çewlîg (türk. Bingöl) ernannt. Damit gehen nun nicht mehr nur Arbeiterfeindlichkeit, sondern auch sexuelle Belästigung und Frauenfeindlichkeit auf das Konto der Kette.“

Recht des Faschismus schützt Bosse, Frauenmörder und Unterdrücker“

Das Guerillabündnis greift den Täterschutz durch das AKP/MHP-Regime an und erklärt: „Das Recht des Faschismus schützt nur die Bosse, die Frauenmörder und die Unterdrücker des kurdischen Volkes. Aber sie sollen wissen, das Ende des morschen Kapitalismus und der Regierungen, die sich auf ihn stützen, ist nah.“

Arbeiterfeinde, Vergewaltiger und Kollaborateure sind Angriffsziele“

Die HBDH warnen: „Alle Arbeiterfeinde, Vergewaltiger, Belästiger und Kollaborateure sind unsere Ziele, sie werden den Preis für ihre Handlungen bezahlen.“

Die HBDH-Brigade ist nach der ARGK-Guerillakämpferin Zeynep Kınacı (Nom de Guerre: Zîlan) benannt, die am 30. Juni 1996 ein Fanal setzte, als sie sich in einer Militärparade im besetzten Dersim in die Luft sprengte und damit zum Symbol des Frauenkampfes wurde.