Mehrere Tausend Wohn-und Geschäftsgebäude im Zentrum von Şirnex wurden während der verhängten Ausgangssperre zwischen dem 16. März bis 14. November 2016 vollständig zerstört, als die Stadt vom türkischen Militär belagert wurde. Während die Ausgangssperre noch anhielt, hat der Ministerrat am 10. August auf Ersuchen des Ministeriums für Umwelt und Städtebau die Viertel Cumhuriyet, Gazipaşa, İsmetpaşa, Yeni und Yeşilyurt zu sogenannten riskanten Zonen erklärt.
Bau von 5 Polizeiwachen
Nachdem die Ausgangssperre aufgehoben wurde, begann die staatliche Wohnungsbaubehörde TOKI mit besonderer Genehmigung des Ministeriums mit dem Bau von etwa 6.000 Wohn- und 1.000 Geschäftsgebäuden. Darüber hinaus wurde nach Aufhebung der Ausgangssperre der Bau von fünf Polizeiwachen in einigen Gegenden von Vierteln genehmigt, die nicht von der Zerstörung betroffen waren.
Eigentümer dürfen seit fast 2 Jahren Grundstücke nicht bebauen
Mehrere hundert Bewohner*innen wandten sich nach der Ausgangssperre an die Gemeinde, um eine Erlaubnis einzuholen, damit sie ihre Häuser auf ihren eigenen Grundstücken wieder aufbauen können. Der vom türkischen Staat eingesetzte Treuhänder genehmigte keinen der Anträge mit dem Verweis darauf, dass die Grundstücke zu riskanten Zonen erklärt worden sind.
In sechs Vierteln der Stadt, die nicht zum sogenannten riskanten Gebiet gehören, werden Grundstückseigentümer in letzter Zeit vermehrt mit derselben Begründung abgewiesen.
Die Bewohner*innen von Şirnex reagierten mit Unmut darauf, ihre eigenen Grundstücke nicht bebauen zu dürfen. Die von dem staatlich eingesetzten Treuhänder verwaltete Gemeinde soll immer noch nicht angegeben haben, wann eine neue Flächennutzungsverordnung erlassen wird.