Hunderte Menschen sind in Lavrio in Ost-Attika auf die Straße gegangen, um die Aufhebung der Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan in türkischer Haft zu fordern. Mit der Demonstration wurde Unterstützung für die kurdischen Hungerstreikenden in den türkischen Gefängnissen, in Amed, Straßburg, im südkurdischen Hewlêr (Erbil), Wales, Den Haag und Duisburg gefordert.

Die Demonstrant*innen trugen Fahnen der PKK, YPG und YPJ sowie Bildnisse von Abdullah Öcalan. In Redebeiträgen wurde betont, dass für alle möglichen negativen Entwicklungen hinsichtlich der Hungerstreiks der türkische Staat und die europäischen Regierungen verantwortlich gemacht werden.

Der PKK-Gründer Abdullah Öcalan befindet sich seit zwanzig Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel in Isolationshaft. Seine Anwälte haben seit 2011 keinen Zugang mehr zu ihm. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet. Sein Bruder Mehmet Öcalan konnte ihn vor zwei Wochen erstmalig nach zweieinhalb Jahren kurz auf der Gefängnisinsel Imrali besuchen. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei. Das Ziel des Hungerstreiks ist die Gewähr regelmäßiger Kontakte zu Öcalan, der als Schlüsselfigur für eine Lösung der kurdischen Frage gilt.