Gespräche über nordsyrische Sicherheitszone in Ankara

Als US-Sondergesandter für Syrien hat sich James Jeffrey zwei Tage zu Gesprächen über die Einrichtung einer „Sicherheitszone“ in Ankara aufgehalten. Die USA sind zufrieden, die Türkei ist es nicht.

Der türkische Außenminister Çavuşoğlu ist unzufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen mit den USA über die Einrichtung einer „Sicherheitszone“ in Nordsyrien. Die neuen Vorschläge seien nicht zufriedenstellend, sagte er und ergänzte: „Wir müssen eine Einigung erreichen, wir haben keine Geduld mehr. Andernfalls werden wir tun, was notwendig ist.“ Die US-Botschaft in Ankara hingegen bezeichnete die Gespräche als „positiv und konstruktiv“.

Der US-Sondergesandte für Syrien, James Jeffrey, ist am 22. Juli in Ankara eingetroffen. Zeitgleich hat der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, am Montag in Nordsyrien General Kenneth McKenzie, den Chef des US-Zentralkommandos im Pentagon (CENTCOM), und den US-Gesandten für die Anti-IS-Koalition, William Roebuck empfangen.

Am Montagabend traf der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar mit James Jeffrey zusammen. Anschließend erklärte das Verteidigungsministerium, in dem Gespräch sei es in erster Linie um eine „Sicherheitszone“ östlich des Euphrat sowie die Entwicklungen in Syrien gegangen, die Gespräche würden am Dienstag fortgesetzt.

Der US-Gesandte Jeffrey traf in Ankara auch den türkischen Präsidialamtssprecher Ibrahim Kalin. Kalin soll in dem Gespräch erklärt haben, dass eine Sicherheitszone nur errichtet werden könne, wenn sie den Erwartungen der Türkei entspricht.

Çavuşoğlu: Vorschläge nicht akzeptabel

Die letzte Erklärung von türkischer Seite zu den Verhandlungen mit den USA ist vom Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu erfolgt. Der AKP-Minister bezeichnete die „von den USA vorgelegten neuen Vorschläge“ zu einer Sicherheitszone als „nicht zufriedenstellend“. Auf einer Pressekonferenz in Ankara sagte Çavuşoğlu: „Wir haben den Eindruck, dass sie uns hinhalten wollen. Es gibt neue Ideen zu gemeinsamen Patrouillen wie in Minbic. Für uns sind die Reichweite dieser Sicherheitszone, die Frage der Kontrolle und die vollständige Vertreibung der PKK/YPG aus der Region sensible Themen. Zu diesen drei Punkten wurde noch keine Einigung erzielt. Wie gemeinsame Patrouillen oder ein Stützpunkt gestaltet werden können, über diese technischen Themen sprechen die Militärs. Unsere Kollegen haben gesagt, dass wir diese Vorschläge nicht akzeptieren können.“

Weiter erklärte Außenminister Çavuşoğlu: „Wir müssen eine Einigung erreichen, wir haben keine Geduld mehr. Andernfalls werden wir als Türkei tun, was notwendig ist.“

Washington zeigt sich zufrieden

Im Gegensatz zu Ankara zeigt sich Washington zufrieden mit den Gesprächen. In einer Erklärung der US-Botschaft in Ankara werden die Gespräche als „positiv und konstruktiv“ bezeichnet, man hoffe auf eine Fortsetzung.