Fortgesetzte Angriffe am Tişrîn-Damm

Die Türkei und ihr angegliederte Dschihadistenmilizen setzen ihre Angriffe gegen Nord- und Ostsyrien fort. Im Fokus der Kriegshandlungen liegen weiterhin der Tişrîn-Damm und Siedlungsgebiete rund um Kobanê.

Dörfer bei Kobanê von Kampfjets bombardiert

Die Türkei und ihr angegliederte Dschihadistenmilizen setzen ihre Angriffe gegen Gebiete in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Im Fokus der Kriegshandlungen liegen weiterhin der Tişrîn-Damm am Euphrat und umliegende Siedlungsgebiete. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) führten Luftangriffe durch Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe am Donnerstag zu neuen Schäden an der Infrastruktur der Dammanlage sowie an Unterkünften von Arbeitern, die für die Reparatur von Schäden an der Talsperre infolge früherer Angriffe im Einsatz sind. Menschen sollen nicht verletzt worden sein, hieß es.

Die Luftangriffe am Tişrîn-Damm wurden begleitet von Artilleriebeschuss, der bis Freitagfrüh andauerte, erklärten die QSD weiter. Auf der Nordseite des Staudamms schlug das Bündnis nach eigenen Angaben einen Angriff von Söldnern der Türkei-gesteuerten Dschihadistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) zurück. Dabei seien mehrere Söldner getötet und verletzt worden, die genaue Zahl blieb bis zuletzt aber unklar.

Auch die Dörfer nahe der weiter nördlich gelegenen Qereqozax-Brücke, die wie der Tişrîn-Damm einen strategischen Übergang über dem Euphrat darstellt, wurden laut den QSD von der türkischen Armee ins Visier genommen. Neben mehreren Luftschlägen verzeichnete das Bündnis auch hier massiven Artilleriebeschuss, der an Häusern der Bevölkerung in den südlich von Kobanê gelegenen Ortschaften zu Beschädigungen und Zerstörung geführt habe. Im westlich der für ihren Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannten Stadt liegenden Ort Şêxler (auch Şiyûx) bombardierten Kampfjets landwirtschaftliche Flächen.

Die QSD berichteten darüber hinaus von einem vereitelten SNA-Angriff auf ihre Stellungen in der südlich von Minbic gelegenen Kleinstadt Dair Hafir. Als Reaktion griffen Kämpferinnen und Kämpfer des Bündnisses einen Sammelpunkt der pro-türkischen Islamistenallianz an. „Wir gehen von mehreren Toten und Verletzten unter den Reihen der Besatzer aus, eine genaue Zahl ließ sich jedoch nicht feststellen“, erklärten die QSD. Am Himmel über Ain Issa werden der Mitteilung zufolge permanente Aufklärungsflüge durch türkische Überwachungsdrohnen beobachtet.