Feuer im Camp Lavrio in Griechenland

In dem selbstverwalteten kurdischen Camp Lavrio hat ein Brand einen Wohnblock unbewohnbar gemacht. Einige Menschen erlitten Rauchvergiftungen, drei Zimmer sind vollständig ausgebrannt.

Im Camp Lavrio in Griechenland ist am Dienstag ein Feuer ausgebrochen. In dem aus zwei Blocks bestehenden Camp leben ungefähr 450 kurdische Schutzsuchende. Mehrere Menschen erlitten Rauchvergiftungen, drei Zimmer brannten vollständig aus. Der eine Block ist unbewohnbar. Etwa dreißig Menschen haben ihren gesamten Besitz verloren. Der Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht. Als Brandursache wird ein Kurzschluss vermutet. Der Leitungsrat des selbstverwalteten Camps hat zur Solidarität für die Behebung des Schadens aufgerufen.

Das Camp befindet sich sechzig Kilometer südöstlich von Athen. Die Ortschaft Lavrio liegt am Meer und hat 10.000 Einwohner*innen. Das Camp wurde vor sechzig Jahren für Flüchtlinge aus der Sowjetunion errichtet. Nach dem Militärputsch 1980 in der Türkei wurden Asylsuchende dort untergebracht. In den 1990er Jahren kamen zahlreiche Kurdinnen und Kurden aus der Türkei in dem Lager unter. Dutzende kurdische Intellektuelle, Kunst- und Medienschaffende, Politiker*innen und Aktivist*innen fanden in Lavrio eine erste Zuflucht. Seit 2014 wird das Camp vor allem von Menschen aus Rojava genutzt.

Das Rote Kreuz hat das Camp bis 2017 mit Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung unterstützt. Danach wurde jegliche Unterstützung aus politischen Gründen eingestellt. Auch die griechische Regierung oder der UNHCR leisten keine Unterstützung.