Fast ein Dutzend „Terror“-Festnahmen in Mersin

In Mersin sind mindestens elf Menschen bei Razzien der türkischen Antiterrorpolizei festgenommen worden. Sie werden beschuldigt, „PKK-Propaganda“ auf einer Newroz-Feier im März betrieben zu haben.

In der südtürkischen Küstenmetropole Mersin haben Razzien stattgefunden, elf Personen wurden von der Antiterrorpolizei festgenommen. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Oberstaatsanwaltschaft. Den Betroffenen wird vorgeworfen, auf einer Newroz-Feier im vergangenen März „Propaganda“ für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) betrieben zu haben.

Die Durchsuchungen fanden am frühen Freitagmorgen etwa zeitgleich in verschiedenen Bezirken von Mersin statt. Die Wohnungen mehrerer Personen wurden von der Polizei mit einem Rammbock aufgebrochen und verwüstet. Aktuell werden die Betroffenen noch auf dem örtlichen Präsidium festgehalten. Wann sie zur Staatsanwaltschaft gebracht und einem Richter vorgeführt werden, ist noch unklar. Bis zur Überstellung an das Gericht bleiben sie in Polizeihaft.

„Her der Newroz, her dem Azadî“ – „Newroz überall, Freiheit immer“ – unter diesem Motto hatten rund um den 21. März die diesjährigen Newroz-Feiern in Nordkurdistan und der Türkei stattgefunden. Sie waren in gesellschaftlicher Solidarität mit den Erdbebenopfern in etwa 50 Städten ausgetragen worden. Bereits im Vorfeld sowie nach den Feierlichkeiten wurden landesweist hunderte Personen festgenommen und mit Ermittlungen überzogen. In den meisten Fällen lautet der Vorwurf auf „Terrorpropaganda“. Die Repression setzt sich bis heute fort.