Einladung zur Konferenz in Basel: The Art of Freedom

Die Akademie der Demokratischen Moderne lädt für November zu der internationalen Konferenz „The Art of Freedom“ in Basel ein. Auf der dreitägigen Veranstaltung wird über Strategien zur Organisierung eines kollektiven Widerstands diskutiert.

Die Akademie der Demokratischen Moderne lädt für November zu einer internationalen Konferenz in Basel ein. Unter dem Titel The Art of Freedom - Strategien zur Organisierung & kollektiver Widerstand wollen sich die Teilnehmenden aus Ländern wie Indien, Kenia, Kolumbien, Venezuela, Südafrika, Baskenland, Katalonien, Italien, Kurdistan, Philippinen, Deutschland und Norwegen vom 17. bis 19. November mit Lösungsperspektiven angesichts der wachsenden Krise der kapitalistischen Moderne beschäftigen. Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung bis zum 30. Oktober erforderlich. Weitere Informationen auf Deutsch, Spanisch, Englisch und Italienisch finden sich auf der Internetseite der Akademie der Demokratischen Moderne.

In der Einladung zu der Konferenz heißt es:

Das Event

Auf dieser Konferenz werden wir uns angesichts der wachsenden Krise der kapitalistischen Moderne und ihrer vielfältigen Erscheinungsformen vor allem mit Auswegen und Lösungsperspektiven beschäftigen. Was sind die grundlegenden Aspekte der dringenden und radikalen intellektuellen, moralischen und politischen Erneuerung des Widerstands gegen das System? Ausgehend von dieser Frage wollen wir auf dieser Konferenz gemeinsam verschiedene Aspekte des Widerstands gegen das System diskutieren. Neben der notwendigen theoretischen Debatte werden verschiedene Bewegungen ihre Erfahrungen und Strategien austauschen, um gemeinsam über die Stärkung ihrer Praxis und den gemeinsamen Kampf nachzudenken.

Internationale Intervention gegen das System

Eine internationale demokratische Intervention, die sich gegen das System stellt, ist in dieser Zeit der Krise notwendiger denn je. Die sozialen Probleme verschärfen sich zunehmend. Die demokratischen Kräfte sind mit der Herausforderung konfrontiert, die Gesellschaften zu (re)politisieren und demokratische Subjekte zu schaffen. Eine Politik, die sich nicht auf Staat und Macht, sondern auf der Verbreitung der politischen Macht an der Basis der Gesellschaft beruht, ist die Kunst der Freiheit. Diese Art von Gesellschaftspolitik schafft die Möglichkeit zur Befreiung. Demokratische und gesellschaftliche Kräfte die gegen das hegemoniale System sind, müssen ihre Geschichte des Widerstands zurückerlangen und dieses Erbe weiterführen, indem sie Räume schaffen, in denen Freiheit unmittelbar gelernt und gelebt wird.

Zentrale Themen

Wir möchten zentrale Fragen aufgreifen, die emanzipatorische und befreiende Politik derzeit beschäftigen. Wie können wir die Idee des demokratischen Sozialismus mit der konkreten Lebenswirklichkeit von heute verbinden? Welche Rolle spielen der intellektuelle Kampf, historisches Bewusstsein, Ökologie, Frauenbefreiung, Klassenkampf usw.?

Auf der anderen Seite sind wir immer noch mit der Politik des Nationalstaates konfrontiert, der die Gesellschaften homogenisiert und einen ständigen Kampf gegen die multiethnische, multikulturelle Gesellschaft führt. An verschiedenen Orten der Welt leisten soziale Bewegungen Widerstand gegen den kapitalistischen Kolonialismus. Menschen und Gesellschaften machen immer wieder von ihrem Recht auf Selbstbestimmung Gebrauch. Ein zentrales Thema werden daher Perspektiven der Selbstbestimmung und Autonomie im 21. Jahrhundert sein. Emanzipatorische Politik ist heute aber nicht nur mit der Frage nach einer richtigen Theorie konfrontiert, die Antworten auf die komplizierte Realität der Praxis gibt. Welche Organisationsformen und Institutionen sollten die Kräfte der demokratischen Moderne annehmen, um eine friedlichere, sicherere, ökologischere und gerechtere Welt zu schaffen?

Ziele der Konferenz

Ziel der Konferenz ist es, einen kollektiven Raum zu schaffen, um gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren, Antworten zu finden, Fragen zu stellen und einen intellektuellen Austausch über Praxis und Konzepte zwischen verschiedenen Bewegungen zu ermöglichen. In der Zwischenzeit wollen wir Lücken zwischen den Kämpfen schließen, unsere gemeinsamen Perspektiven erweitern und strategische Widerstandslinien miteinander verweben. Es ist eine Einladung, neue Bausteine im theoretischen und praktischen Aufbau von Strategien zur Organisierung und zum kollektiven Widerstand zu legen. Wir sehen es als eine wichtige Aufgabe an, einen Dialog über die jeweiligen Strategien der politischen Kräfte zu initiieren.

Eine andere Welt ist dringend notwendig

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an diesem gemeinsamen Raum des Aufbaus, um den Dialog zwischen den Kämpfen für die Freiheit zu fördern. Lasst uns gemeinsame Fäden des Widerstands aus lokalen Erfahrungen und globalen Perspektiven weben und eine Stärke der Einheit von Vielfalt und Autonomie zum Ausdruck bringen. Wir wollen die Stimmen der gesellschaftlichen Kämpfe für Freiheit verstärken und unsere Erfahrungen mit dem Widerstand und dem Aufbau radikaler Alternativen teilen. Wir wollen es gemeinsam hinausschreien: Eine andere Welt ist nicht nur möglich - angesichts der Weltlage ist sie auch dringend notwendig.

Über die Akademie der Demokratischen Moderne

Als Akademie der Demokratischen Moderne sind wir bemüht die Ideen und den Erfahrungsreichtum der Freiheitsbewegung Kurdistans und ihr Paradigma der demokratischen Moderne zu vermitteln. Unsere Publikationstätigkeiten sollen dazu dienen gemeinsame Diskussionen mit Aktivist:innen, Akademiker:innen und verschiedenen anti-systemischen und sozialen Bewegungen anzustoßen, um auf unserer Suche nach radikalen Alternativen zur kapitalistischen Moderne und der Verwirklichung eines freien Lebens voranzuschreiten. Über unsere Bildungsarbeit wollen wir ein neues Verständnis von demokratischer Politik, gesellschaftliche Aufklärung und ein neues politisch-moralisches Bewusstsein schaffen. Einige Dimensionen gesellschaftlicher Fragen, denen wir uns widmen, sind demokratische Autonomie, die Verflechtung von gesellschaftlichen Widerstandslinien, Soziologie der Freiheit, Frauenbefreiung, Jugendautonomie, soziale Ökologie, kommunale Ökonomie und Kunst & Kultur. Durch die Entwicklung von Plattformen und Netzwerken wollen wir zur Stärkung des internationalen Erfahrungsaustausches beitragen und bestehende Kämpfe, im Sinne des demokratischen Weltkonföderalismus, miteinander verflechten. Zur Überwindung der kapitalistischen Moderne bedarf es konkreter lokaler und globaler Institutioneller Alternativen. Wenn es gelingt, demokratische Politik im Alltag auszuweiten – durch Bündnisse, Räte, Kommunen, Kooperativen, Akademien –, wird sich die riesige politische Kraft der Gesellschaft entfalten und für die Lösung gesellschaftlicher Probleme zum Einsatz kommen. In diesem Sinne betrachten wir unsere Aktivitäten als einen Beitrag zur Entfaltung der demokratischen Moderne und des demokratischen Sozialismus.

Lasst uns zusammen daran arbeiten, unsere Visionen und Utopien zum Leben zu erwecken. Eine andere Welt ist nicht nur möglich – in Anbetracht der Weltlage ist sie bitter nötig. Beginnen wir gemeinsam in der Gegenwart mit dem Aufbau unserer künftigen Welt, denn noch zu warten wäre Wahnsinn.