In Iran sind drei Demonstranten im Zusammenhang mit den Anti-Regime-Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini hingerichtet worden. Die iranische Justizbehörde bestätigte die Hinrichtungen am Freitag. Majid Kazemi, Saleh Mirhashemi und Saeed Yaghoubi waren wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen in der zentraliranischen Stadt Isfahan nach islamischer Rechtsauffassung des „Krieges gegen Gott“ für schuldig befunden worden, wie das Nachrichtenportal der Justizbehörde Misan Online berichtete.
Die drei Männer waren im November festgenommen und im Januar zum Tode verurteilt worden. Sie wurden beschuldigt, Gewalt gegen Sicherheitskräfte ausgeübt zu haben. Die von ihnen abgegebenen Schüsse hätten „zum Märtyrertod von drei Mitgliedern der Sicherheitskräfte geführt“, heißt es auf Misan Online. Amnesty International berichtete, die Geständnisse seien unter Folter erzwungen worden.
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Sieben Hinrichtungen im Zusammenhang mit „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution
Mit den drei Hinrichtungen ist die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit den Protesten exekutierten Menschen auf sieben gestiegen. Der landesweite Volksaufstand war durch den Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst worden. Die 22-Jährige aus Seqiz in Rojhilat war in Gewahrsam der iranischen Sittenpolizei getötet worden. Die „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution, die sich in der Folge entzündete, stellt die bislang größte Bedrohung des Regimes in Iran seit dessen Bestehen dar.
Über 500 Tote
Der Sicherheitsapparat reagierte mit äußerster Härte auf die Volksrevolte. Nach Angaben der NGO Iran Human Rights mit Sitz in Norwegen wurden mindestens 537 Menschen von iranischen Regimekräften im Zusammenhang mit dem Aufstand getötet, darunter dutzende Minderjährige. Neben dem gewaltsamen Vorgehen des iranischen Sicherheitsapparats folgte ein eiserner Kurs der Regime-Justiz. Weit mehr als 24.000 Menschen wurden verhaftet, laut verschiedenen Menschenrechtsgruppen drohte mehr als zwei Dutzend Demonstrierenden in Iran die Todesstrafe.