Demonstrationen in Berlin, Zürich und London

Europaweit haben am Samstag Demonstrationen gegen die Erdogan-Diktatur in der Türkei und die Massaker in Kurdistan stattgefunden, so auch in Berlin, Zürich und London

In Berlin, Zürich und London haben am Samstag Demonstrationen gegen den türkischen Faschismus stattgefunden.

Berlin: „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung!“


In Berlin hatte die kurdische Jugendbewegung mit Blick auf die türkische Militäraggression in Südkurdistan zu einer Demonstration aufgerufen. Das Motto der Jugendorganisationen TCŞ und Teko-Jin lautete „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Gemeinsam zum Aufstand“. Die Demonstration führte von der Hermannstraße zum Hermannplatz.

In Redebeiträgen wurde über den neoosmanischen Expansionismus und den Zusammenhang mit der Isolation von Abdullah Öcalan und den völkerrechtswidrigen Angriffen auf Kurdistan informiert. Die NATO und die deutsche Bundesregierung wurden für ihre Unterstützung des Erdogan-Regimes verurteilt. In einer Ansprache der Linksjugend Solid wurden Deutschland und die NATO als Sponsoren der Massaker in Kurdistan bezeichnet und gegen Rüstungsexporte in die Türkei protestiert. Dagegen müsse gemeinsam gekämpft werden.

Auf der Demonstration wurde außerdem eine Botschaft der internationalen Friedensdelegation verlesen, die sich zurzeit in Südkurdistan aufhält. Die kurdische Exilpolitikerin Sibel Yiğitalp erinnerte an die HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz, die am Donnerstag von einem türkischen Faschisten in Izmir ermordet wurde.

Zürich: „Gegen Besatzung und Völkermord“


Auch bei einer Demonstration in Zürich gegen die Besatzung und den Völkermord in Kurdistan standen der bewaffnete Überfall auf die HDP in Izmir und der Mord an Deniz Poyraz im Vordergrund. Aufgerufen hatte die Demokratische Kurdische Gemeinde Schweiz (CDK-S), es nahmen unter anderem Vertreter:innen der Anfang der Woche ausgerufenen internationalen Initiative „Defend Kurdistan“ und der Friedensdelegation nach Südkurdistan teil.

Der Demonstrationszug wurde von einem Transparent mit einem Foto von Deniz Poyraz angeführt, die Teilnehmenden trugen außerdem Bilder von Gefallenen, die bei der türkischen Invasion in Südkurdistan ums Leben gekommen sind, sowie von Abdullah Öcalan. Der CDK-S-Vorsitzende Ismail Kardaş rief zum internationalen Widerstand gegen die türkische Besatzung auf. Maja Hess, die am Vortag von der Friedensdelegation aus Südkurdistan in die Schweiz zurückgekehrt war, berichtete von ihrer Reise und verurteilte die deutsche Bundesregierung und die PDK wegen der Behinderung der internationalen Friedensinitiative. Sie erklärte, dass das Engagement für Frieden im Sinne der internationalen Solidarität fortgesetzt wird.

Ausgangspunkt der Demonstration war der Helvetiaplatz, dort fand auch die Abschlusskundgebung statt.

London: „Der Faschismus wird verlieren – Solidarität mit der HDP“


In London gingen über tausend Menschen gegen den türkischen Faschismus auf die Straße und brachten ihre Solidarität mit der HDP zum Ausdruck. Die Demonstration begann in Manor House mit einer Schweigeminute für Deniz Poyraz und alle Gefallenen im Kampf für Demokratie. Von dort aus ging es mit einem Transparent mit der Aufschrift „Der Faschismus wird verlieren, der Widerstand wird siegen“ weiter nach Turnpike Lane. In Sprechchören wurde Erdogan als Mörder bezeichnet und zum gemeinsamen Widerstand aufgerufen. Die britische Regierung wurde aufgefordert, sich gegen die Erdogan-Diktatur zu positionieren.