Antalya: Bewaffnete Rassisten stoppen HDP-Politiker

Der Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands von Döşemaltı bei Antalya, Mehmet Deniz, ist von einer bewaffneten Gruppe Rassisten gestoppt und kontrolliert worden.

Der von der türkischen Regierung verbreitete Hassdiskurs, kurdische Aktivist:innen stünden hinter den Waldbränden in der Türkei, trägt weitere vergiftete Früchte. Nach dem tödlichen Angriff auf Kurd:innen in Konya und Übergriffen an vielen Orten kam es nun zu einer Bedrohung des Ko-Vorsitzenden des HDP-Kreisverbands von Döşemaltı, Mehmet Deniz.

Bewaffnete rechtsextreme Milizen sind insbesondere in den Kreisstädten und den ländlichen Gebieten der Provinz Antalya präsent und führen unter den Augen der Behörden „Personalienkontrollen“ durch. In den vergangenen Tagen kam es dabei zu mehreren Angriffen in Manavgat, Gazipaşa und Alanya. Nun traf es den Politiker der Demokratischen Partei der Völker (HDP), Mehmet Deniz. Am Dienstagabend blockierten Rechtsextremisten die Straße im Neubauviertel der Stadt Döşemaltı und verhörten die gestoppten Autofahrer:innen. Auch der Politiker Mehmet Deniz geriet in diese „Kontrolle“. Er wurde von zwei Männern gestoppt und sein Auto anschließend von einer Gruppe von zwanzig Personen umstellt. Deniz berichtet: „Als ich sagte, ich sei auf dem Weg nach Hause, fragten sie nach meiner Adresse und meinem Ausweis. Ich sagte, ich hätte ihn nicht dabei. Als ich fragte: ‚Ihr seid keine Soldaten, ihr seid keine Polizisten, was ist das hier?‘, antworteten sie: ‚Wir kennen unser Ziel. Ihr kennt es nicht‘.“ Danach konnte er weiterfahren. Deniz sagt zu dem Vorgehen: „Dies ist eine Provokation. Wenn etwas passiert, dann passiert es uns allen. Wir leben eng verbunden in diesem Landkreis.“