Anklage gegen mutmaßliches Mitglied von Al-Nusra-Front

Die Bundesanwaltschaft hat ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Al-Nusra-Front angeklagt. Der Deutsche soll sich 2013 und 2014 in Syrien an Kriegshandlungen beteiligt haben. Auch gegen drei mutmaßliche Unterstützer wurde Anklage erhoben.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Jabhat al-Nusra erhoben. Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben der Karlsruher Behörde um den Deutschen Marius A., der sich 2013 und 2014 in Syrien als aktives Mitglied der auch als Al-Nusra-Front bekannten Terrororganisation an Kriegshandlungen beteiligt haben soll. Angeklagt sind auch drei mutmaßliche Unterstützer der Miliz. Über die Zulassung der Anklage muss noch das Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) entscheiden.

Wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag weiter mitteilte, handele es sich bei den drei vorgeblichen Helfern von Marius A., die alle die deutsche und teils noch weitere Staatsbürgerschaften haben, um Bekannte des Hauptangeklagten, die auf dessen Bitte hin in Deutschland Geld sammelten. Sie überwiesen es laut Anklage in die Türkei, wo A. es in Empfang nahm und in Syrien für den Kauf von Lebensmitteln und Ausrüstung verwendet haben soll.

Marius A. war im vergangenen September im Senegal festgenommen und an Deutschland ausgeliefert worden. Er ist seit Anfang Mai wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung in Untersuchungshaft. Die anderen drei Männer sind auf freiem Fuß.

Al-Nusra-Front

Die Al-Nusra-Front war der syrische Ableger des internationalen Terrornetzwerks Al-Qaida. Die Gruppierung löste sich Mitte 2016 von Al-Qaida und nannte sich in Jabhat Fatah al-Sham um. 2017 ging die Miliz in dem breiten Dschihadistenbündnis Hayat Tahrir al-Sham (HTS) auf, das Syriens nordwestliche Provinz Idlib besetzt.