Meletî: Häuser von Aleviten mit Kreuzen gekennzeichnet
In Meletî sind die Häuser von Aleviten mit roten Kreuzen beschmiert worden. Die Bewohner gehen davon aus, dass die Polizei für den Vorfall verantwortlich ist.
In Meletî sind die Häuser von Aleviten mit roten Kreuzen beschmiert worden. Die Bewohner gehen davon aus, dass die Polizei für den Vorfall verantwortlich ist.
Im Stadtteil Cemal Gürsel in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Meletî (Malatya), in dem größtenteils Menschen alevitischen Glaubens leben, sind dreizehn Wohnungs- und Haustüren sowie Fassaden mit roten Kreuzen beschmiert worden. Die Bewohner des Viertels gaben an, erst durch die Polizei von dem Geschehen erfahren zu haben.
"Wir wussten nichts von den Schmiererein. Die Polizei erschien am frühen Morgen und informierte uns. Es ist schon interessant, dass die Polizei uns über die Schmiereien an unseren Häusern in Kenntnis setzt. Daher glauben wir, dass Polizisten am Werk waren. Sollten Täter nicht ermittelt werden, wird in unseren Augen weiterhin die Polizei verantwortlich sein."
"Wir werden weiterhin unseren Glauben praktizieren"
Mehmet Topal, der Vorsitzende Kulturvereins Pir Sultan Abdal (PSKD), sagte: "Für uns ist leider bereits absehbar, welch Angriffen und Massakern unseren alevitischen Bürger künftig ausgesetzt sein können. Man versucht ständig, uns Aleviten durch unsere Lebensweise, Überzeugung und Philosophie zu diskriminieren. Wir sind nicht dazu verpflichtet, dem Glauben anderer zu folgen. Wir werden weiterhin unsere eigene Kultur praktizieren und unseren Glauben am Leben halten."
"Die Polizei machte uns misstrauisch"
"Wir trotzen den Angriffen und werden nicht vom Weg des Widerstands abweichen, sondern uns auch weiterhin für den Frieden einsetzen. Allerdings werden wir uns angesichts der mit Kreuzen beschmierten Häuser nicht gleichgültig zeigen", so Topal. "Es ist besonders verdächtig, dass wir durch die Polizei von dem Vorfall erfahren haben. Darum fordern wir eine zügige Aufklärung in dieser Sache. Sollten keine Täter ermittelt werden können, ist für uns klar, dass die Polizei für diese Schmierereien verantwortlich ist."