Europaweite Demonstrationen am Samstag
Am Samstag finden an vielen Orten in Europa Solidaritätsaktionen für die Frauenrevolution von Rojava und die Demokratische Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES) statt. Zu dem Aktionstag rufen die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) und internationalistische Gruppen auf. Die TJK-E hat die Orte und Zeiten der in Deutschland, Schweiz, Österreich, Niederlande, Frankreich und Skandinavien geplanten Aktionen bekannt gegeben und erklärt: „Am 14. Dezember 2024 solidarisieren wir uns mit Rojava und der Frauenrevolution.“
Das demokratische Projekt Rojava ist bedroht
In dem Aufruf zur Beteiligung an den Aktionen weist die TJK-E auf die Bedrohung der Selbstverwaltung durch Militäroperationen der türkischen Armee und der von der Türkei gesteuerten Miliz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) hin. Diese stellten „nicht nur einen Versuch dar, Syrien zu zerstückeln, sondern richten sich auch gegen die sozialen und kulturellen Errungenschaften des Frauenbefreiungskampfes, der in der DAANES ein demokratisches Zusammenleben vieler verschiedener Ethnien in einem vom Krieg zerrütteten Gebiet hervorgebracht hat.
Vernichtungsfeldzug gegen Frauen und die Zivilbevölkerung
Diese Angriffe sind Teil eines Vernichtungsfeldzugs, der insbesondere die Kurd:innen, die Frauen und die demokratische Selbstverwaltung in Nordostsyrien betrifft. Seit Jahren verfolgt der türkische Staat eine Politik der Vertreibung, Zwangsumsiedlung und Türkifizierung der kurdischen Bevölkerung in Nordostsyrien. In diesem Prozess wurden Tausende Kurdinnen und Kurden vertrieben, gefoltert und ermordet, während dschihadistische Gruppen wie die SNA und HTS, die vom türkischen Staat unterstützt werden, die Region plündern und zerstören. Auch ethnische und religiöse Bevölkerungsgruppen wie die Alevit:innen, Armenier:innen, Ezid:innen und Assyrer:innen sind schweren Angriffen und einer Politik der Identitätszerstörung ausgesetzt.
Besonders betroffen sind die Frauen
Besonders betroffen sind die Frauen in Rojava, die seit 2012 unter einem Ko-Vorsitz, bestehend aus einer Frau und einem Mann, in allen Entscheidungsbereichen eine freie, demokratische Gesellschaft aufgebaut haben. Diese Frauen, insbesondere die YPJ-Kämpferinnen, sind Ziel brutalster Angriffe durch Söldnerbanden, die versuchen, die Fortschritte der Frauenbefreiung zunichte zu machen. Besonders im Visier der Dschihadisten stehen die organisierten Frauen in Rojava und Syrien. Tägliche Berichte über Feminizide, die auf brutalste Weise Ausdruck der Mentalität dieser Dschihadisten sind, werden von der verzerrten Darstellung überschattet, dass die SNA und HTS das ,Volk Syriens befreien'. Doch wie kann es ein freies Volk geben, wenn Frauen in Syrien um ihr Leben bangen müssen, nur weil sie für die Freiheit der Frauen eintreten?
Für die Freiheit aller Menschen
Der Widerstand der Frauen in Rojava ist jedoch nicht nur ein Kampf für die Freiheit der Kurdinnen und Kurden, sondern für die Freiheit aller Menschen. Mit dem Sturz des Assad-Regimes besteht die Möglichkeit, ganz Syrien zu demokratisieren, aus der Geschichte zu lernen und ein friedliches, multiethnisches Zusammenleben aufzubauen. Doch unter der Schreckensherrschaft von Islamisten, die ihre Befehle aus Ankara erhalten, steht den Frauen in Syrien eine dunkle Zukunft bevor. Der Faschismus des türkischen Staates, unterstützt von dschihadistischen Gruppen, bedroht nicht nur Rojava, sondern auch die universellen Werte von Gleichheit, Freiheit und Menschenwürde. Diese Angriffe zielen darauf ab, die revolutionären Fortschritte der Frauen zu zerstören und die Zukunft der Region zu vereinnahmen.
Jin Jiyan Azadî
Als Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) rufen wir zu einem globalen Aktionstag am 14. Dezember auf, um die Frauenrevolution in Rojava zu unterstützen. Dieser Tag soll den Widerstand stärken und das Bewusstsein für die fortwährende Bedrohung durch Besatzung, Gewalt und Unterdrückung schärfen. Wir rufen alle Frauen, insbesondere kurdische Frauen, sowie die demokratische Öffentlichkeit und alle, die an die Menschlichkeit glauben, dazu auf, sich mit Aktionen und Veranstaltungen zu solidarisieren. Die Frauen in Rojava kämpfen für eine gerechte, gleichberechtigte Welt. Wir müssen ihren Widerstand unterstützen, um die Freiheit der Völker und den Kampf für die Menschenrechte zu verteidigen. Jin Jiyan Azadî!“
Aktionsplan für Deutschland, Schweiz und Österreich
Wien 16 Uhr Christian Broda Platz
Bregenz 15 Uhr Bahnhof
Stuttgart 16 Uhr Lautenschlagerstraße/HBF
Köln 14 Uhr Breslauer Platz / HBF
Hannover 15 Uhr Opernplatz
Frankfurt 17 Uhr Südbahnhof
Hamburg 14 Uhr Sternschanze
Berlin 17 Uhr Hermannplatz
Dresden 14 Uhr Altmarkt - Galerie
Bremen 14 Uhr HBF
Kiel 15 Uhr Stresemannplatz
Friedrichshafen 14 Uhr Wilhelmplatz
Freiburg 15 Uhr Platz der Alten Synagoge
Nürnberg 14 Uhr Kornmarkt
Saarbrücken 15 Uhr Landwehrplatz
München 15.30 Uhr Gärtnerplatz
Leipzig 18 Uhr Rabet
Magdeburg 14 Uhr Opernplatz
Erfurt 18 Uhr HBF
Aurich 14 Uhr Am Pferdemarkt
Bern 15 Uhr Bahnhof
Lausanne 17 Uhr Montbenon